Die Wildtierauffangstationen des Landkreises Görlitz nehmen zurzeit nur in Ausnahmefällen verletzte Wildvögel auf. Der Grund dafür ist das sehr hohe Infektionsrisiko durch Vögel im Zusammenhang mit dem Vogelgrippevirus. Das teilt ein Sprecher des Landkreises Görlitz am Freitag mit. Im Landkreis Görlitz wurden die Tierparks in Görlitz, Weißwasser und Zittau sowie die private Pflegestelle Förster in Ebersbach als Wildtierauffangstationen bestimmt.
Das Vogelgrippevirus wurde im Landkreis mehrfach bei tot aufgefundenen Tieren festgestellt. Ein Ausbruch dieser Infektion in einem Tierpark beziehungsweise einer Wildtierauffangstation hätte fatale Folgen wie beispielsweise eine zeitweilige Schließung für die Einrichtung. Deshalb könne das Risiko, hilflose oder verletzte Wildvögel aufzunehmen, gegenwärtig auch zum Schutz des eigenen Tierbestandes in der Regel nicht getragen werden, so der Landkreis-Sprecher. Quarantänestationen, in denen Tiere aufgenommen werden könnten, ohne andere zu gefährden, gibt es im Landkreis Görlitz nicht.
Die Wildtierauffangstationen des Landkreises Görlitz werden ausschließlich für besonders und streng geschützte Tierarten, die nicht dem Jagdrecht unterliegen, als freiwillige Leistung betrieben. Ihre Kapazitäten und die zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln sind beschränkt. Bevor Tiere in die Wildtierauffangstation gebracht werden, sind Mitarbeiter in den Tierparks oder bei der Pflegestelle Förster vorab zu kontaktieren, um das weitere Vorgehen und eine mögliche Übernahme abzuklären.
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Nicht alle scheinbar hilflosen Tiere benötigen tatsächliche Hilfe von Menschen. So sollten beispielsweise solche Jungtiere aus großer Distanz über einen längeren Zeitraum beobachtet werden, um den Elterntieren auch die Möglichkeit zu geben, sich um ihre Jungen zu kümmern. Sollte sich doch herausstellen, dass ein Tier hilflos, verletzt oder in eine Notsituation geraten ist, aus der es sich nicht selbst befreien kann, seit es zulässig, verletzte, hilflose oder kranke Tiere aufzunehmen, und laut Mitteilung, diese gesundzupflegen und anschließend wieder in die Freiheit zu entlassen.