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Siemens: Wir stehen zum Zukunftspakt fürs Werk Görlitz

Trotz des Sparprogramms bleibt der Standort erhalten. Und auch der Innovationscampus für neue Techniken und Produkte wird fortgeführt.

Von Sebastian Beutler
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Da war die Stimmung noch gut im Görlitzer Siemenswerk: Am 15. Juli 2019 unterzeichnete auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer im Beisein von Siemens-Chef Joe Kaeser den Zukunftspakt.
Da war die Stimmung noch gut im Görlitzer Siemenswerk: Am 15. Juli 2019 unterzeichnete auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer im Beisein von Siemens-Chef Joe Kaeser den Zukunftspakt. © Archivfoto: nikolaischmidt.de

Siemens Energy steht weiter zum Zukunftspakt Görlitz. Das erklärte Sprecher Tim Proll-Gerwe gegenüber SZ und sächsische.de. So werde der Innovationscampus auf dem Siemens-Gelände fortgeführt. Er sei ein wichtiges und zentrales Element für die Weiterentwicklung des Standortes.

Proll-Gerwe reagiert damit auf die laut gewordenen Zweifel in Görlitz, nachdem Siemens Energy seinen Sparplan veröffentlicht hat, der auch das Görlitzer Turbinenwerk betrifft. Nach Informationen von SZ und sächsische.de sollen 127 Stellen bis spätestens 2025 gestrichen werden, auch das Ausbildungszentrum mit rund 100 Azubis steht vor dem Aus.

Siemens Energy bestätigt die Details des Sparplanes für einzelne Standorte nicht, dementiert aber auch nicht die veröffentlichten Zahlen. "Über die konkrete Umsetzung der im September 2020 angekündigten Kostensenkungen verhandeln wir jetzt mit den Arbeitnehmervertretern", teilt Tim Proll-Gerwe mit, "konkrete Details geben wir erst nach Abschluss der Verhandlungen bekannt". Zugleich versicherte er, dass die Ausbildung junger Menschen für Siemens Energy wichtig bleibe. "Künftig wird eine Ausbildungsquote von 4,5 Prozent über alle Ausbildungsjahrgänge angestrebt", erklärte er. "Sicher ist: Siemens Energy wird auch künftig ausbilden, und wer eine Ausbildung bei Siemens Energy beginnt, der kann sie auch abschließen.

Nach Informationen von Arbeitnehmervertretungen beginnen die Gespräche im März. Die IG Metall ruft ihre Mitglieder für kommenden Mittwoch zu einem Warnstreik in Görlitz auf. Der Görlitzer OB, Octavian Ursu, wiederum appellierte an Siemens Energy, die Zusagen für Görlitz aus dem Zukunftspakt von 2019 einzuhalten.

Der Innovationscampus Görlitz soll vor allem neue Ideen und Produkte entwickeln, die nicht mehr auf Kohle, Öl oder Gas basieren. So plant die Fraunhofer-Gesellschaft ein Testzentrum für Wasserstoff-Anlagen in Görlitz, die Technische Universität Dresden einen Zweigcampus, in dessen Mittelpunkt ein Teststand für neu entwickelte Antriebe für den Verkehrssektor steht. Zudem haben sich erste Firmen angesiedelt, um ihre Entwicklungen voranzutreiben und Ausgründungen vorzubereiten.

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