WMF in Görlitz hat geschlossen

Keine Töpfe mehr oder Gläser, Besteck, Karaffen oder Küchengeräte. In der WMF-Filiale auf der Berliner Straße in Görlitz haben Handwerker jetzt die Einrichtung abmontiert.
Am 31. Januar läuft der Mietvertrag aus - die Württembergische Metallwarenfabrik wollte ihn nicht verlängern. Bereits 2013, als das Unternehmen ankündigte, unrentable Filialen zu schließen und die Produktpalette zu straffen, stand im Raum, ob die Görlitzer Filiale bleiben würde oder nicht. Sie blieb - bis jetzt.
Regelmäßig werde jeder Standort des Filialnetzes auf Kundennachfrage und Wirtschaftlichkeit überprüft, erklärte WMF voriges Jahr dazu: Seit einem reichlichen halben Jahr lief der Schlussverkauf bei WMF, hingen die roten Prozentschilder im Schaufenster - unterbrochen vor einigen Wochen durch den zweiten Lockdown. Es gab aber auch Gerüchte, ob der Ruhestand der Filialleiterin ein Punkt für die Schließung gewesen sein könnte.
Die Berliner Straße 57 - seit 1993 gab es WMF an diesem Standort. Damals galt die Berliner Straße noch als die Einkaufsstraße von Görlitz schlechthin. Heute ist es allerdings keine Seltenheit mehr, dass Geschäfte dort schließen oder zu einem anderen Standort umziehen. Eine Entwicklung, die schon lange vor der Corona-Krise deutlich wurde.
WMF ging aus der Metallwarenfabrik Straub & Schweizer hervor, die 1853 in Geislingen an der Steige gegründet wurde. Lange war WMF an der Börse notiert, 2015 wurde das Unternehmen von der Börse genommen und in eine GmbH umgewandelt. Seit 2016 gehört WMF zum französischen Haushaltsgerätehersteller Groupe SEB. (SZ/sdn/mk)