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Görlitzer Kaufhausverein löst sich auf

Damit soll der Streit in der Initiative beendet werden und der Kaufhaus-Investor freie Hand bekommen.

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Von Sebastian Beutler

Der Kaufhausverein will sich auflösen. Das bestätigte dessen Vorsitzender Rainer Müller am Rande des städtischen Neujahrsempfangs. Bei der nächsten Mitgliederversammlung Ende Februar stehe der Auflösungsbeschluss auf der Tagesordnung, erklärte Müller. Den Mitgliedern des Kaufhausvereins wird aber nahegelegt, sich künftig im Aktionskreis für Görlitz zu engagieren. Tatsächlich war der Kaufhausverein auch aus dem Aktionskreis hervorgegangen. Wichtige Anliegen teilen beide Vereine, beispielsweise ihr Einsatz für eine lebendige Innenstadt oder ein besseres Park- und Verkehrskonzept für das Görlitzer Zentrum.

Aktionskreis-Vorsitzender Joachim Rudolph begrüßt diese Lösung. „Man sollte es auch positiv sehen: Der Kaufhausverein hat sein Ziel erreicht, nämlich einen Investor für unser Kaufhaus zu finden“, sagt Rudolph zur SZ. „Jetzt soll man den Investor auch sein Konzept für das Haus einfach umsetzen lassen und ihm nicht laufend gute Ratschläge geben.“ Die Kaufhaus-Initiative hatte sich gebildet, als das Gebäude zum Spielball in der Insolvenzmasse des britischen Eigentümers zu werden drohte. Mit vielfältigen Aktionen rückten Müller und seine Mitstreiter das Kaufhaus immer wieder in die Öffentlichkeit. Auch die Debatte um die Internetseite des Kaufhausvereins soll durch ein Angebot an Winfried Stöcker beendet werden: Die Inhaberin der Seite würde sie dem Kaufhaus-Investor gegen eine Spende für einen gemeinnützigen Zweck in Görlitz überlassen.

OB Siegfried Deinege hat in den vergangenen Tagen gleich dreimal Kaufhaus-Investor Winfried Stöcker für sein SZ-Interview kritisiert. Seiner Einschätzung nach würde das Folgen für dessen Unternehmungen haben. Zugleich kündigte der Rathauschef an, mit Stöcker das noch vor Weihnachten vereinbarte Gespräch über dessen künftige Aktivitäten zu führen.