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Görlitzer Störche starten ins freie Leben

Der Tierpark hat sich um den Nachwuchs gekümmert. Für drei andere Klapperstörche lief es nicht so gut. Bei einem vierten gibt es Hoffnung.

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Mitarbeiter des Görlitzer Tierparks lassen an einem Feld bei Wartha die drei Weißstörche frei.
Mitarbeiter des Görlitzer Tierparks lassen an einem Feld bei Wartha die drei Weißstörche frei. © Tierpark

Drei Nachwuchs-Störche aus dem Naturschutz-Tierpark Görlitz konnten dieser Tage erfolgreich im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft ausgewildert werden.

Der Start ins Leben der drei Tierpark-Weißstörche war nicht gerade glatt verlaufen. Obwohl erfahren in der Aufzucht, wollten sich die Storcheneltern in diesem Jahr nicht um ihren Nachwuchs kümmern. Diese Aufgabe übernahmen schließlich die versierten Tierpfleger des Naturschutz-Tierparks in Görlitz. Das Ergebnis ist jedoch mehr als zufriedenstellend. Alle drei Weißstörche, die Art wird wegen der Verständigung durch Klappern mit dem Schnabel auch „Klapperstorch“ genannt, haben sich gut entwickelt und konnten erfolgreich in die Freiheit entlassen werden. Traditionell werden die Störche auf dem Hof der Biosphärenreservatsverwaltung in Wartha ausgewildert. Dort können sie für ein paar Tage beobachtet und gegebenenfalls betreut werden.

So erfolgreich die Aufzucht und Freilassung der Weißstörche verlief, so tragisch sind einige der Fälle, mit denen sich die Wildtierauffangstation des Görlitzer Tierparks in diesem Jahr befassen musste. So wurde ein Jungstorch mit schweren Bisswunden eines Hundes eingeliefert und einer mit einem abgeschnürtem Bein. Obwohl die Reste von Heunetzen und Plastikbändern entfernt werden konnten, war die Blutzufuhr im Bein des Tieres zu lang unterbrochen, was zum Absterben der Extremität führte. Beide Störche mussten euthanasiert werden, da die Verletzungen zu groß waren.

Röntgenaufnahmen eines weiteren Jungstorches zeigten die Verkürzung seines Oberarms. Leider wird der Vogel nie richtig fliegen können und muss daher dauerhaft im Görlitzer Tierpark verbleiben. Ein letzter Jungstorch entwickelt sich nach seiner überstandenen Infektion hingegen prächtig. Da er allerdings vier Wochen später schlüpfte, ist sein Federwachstum noch nicht vollständig abgeschlossen, und so konnte er nicht gemeinsam mit seinen drei Artengenossen ausgewildert werden. Ein bisschen Zeit bleibt ihm aber noch, bis es Ende August für die Lausitzer Störche auf den Zug in Richtung Süden – ins Winterquartier in Afrika südlich der Sahara – geht. (SZ)

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