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Görlitzer Wasserpreis bleibt stabil

Der Stadtrat hat die Tarife der Stadtwerke bestätigt. Investiert werden soll an der Landeskrone und im Wasserwerk.

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© nikolaischmidt.de

Von Daniela Pfeiffer

Drei gute Nachrichten: Die Görlitzer müssen nicht mehr Geld fürs Wasser bezahlen als bisher. Die Preise liegen weiter unter dem Landesdurchschnitt. Und: Die Stadtwerke wollen investieren, um die Wasserversorgung zu verbessern.

Der Stadtrat hat den von den Stadtwerken vorgeschlagenen Preisen Donnerstagabend zugestimmt. Die Trink- und Abwasserpreise bleiben demnach bis 2018 unverändert. Entspannung im Portemonnaie also auf dieser Versorgungsstrecke, und das nachdem jüngst erst bekannt wurde, dass auch im Strom- und Gasbereich keine Preissteigerungen zu befürchten sind. „Wir freuen uns, dass es uns in diesem Jahr gelungen ist, die Preise von allen unseren Medien stabil zu halten“ sagt Matthias Block, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Görlitz AG.

Investitionen in Höhe von 16 Millionen Euro

Im Stadtrat sprach er von einer frohen Botschaft zu Weihnachten. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Denn Inflation und hohe Investitionskosten könnten eigentlich Tarifanpassungen zur Folge haben. „Es stehen uns wichtige Investitionsmaßnahmen in Höhe von 16 Millionen Euro bevor, sowohl im Trink- als auch im Abwasserbereich“, so Matthias Block, „diese sind unvermeidbar, um weiterhin eine hohe Qualität in der Ver- und Entsorgung zu gewährleisten.“ Allein neun  Millionen Euro werden im Trinkwasser-, sieben Millionen Euro im Abwasserbereich investiert.

So soll ein horizontaler Filterbrunnen gebaut werden, durch den die Gewinnung von Grundwasser, die für die Trinkwasseraufbereitung nötig ist, auch für die nächsten Jahrzehnte gesichert wird. 2,4 Millionen Euro kostet das. Die Anlage soll zum Teil 100 Jahre alte Brunnen ersetzen. Eine weitere Investition betrifft die Görlitzer Kläranlage. Hier wurden bereits 2015 die Blockheizkraftwerk-Module, die den Großteil des Energiebedarfs der Kläranlage decken, erneuert. In den nächsten Jahren sollen zudem Steuerungselemente eingebaut werden, um eine noch bessere Betreibung der Anlagen zu ermöglichen. Für 1,5 Millionen Euro sollen die Wasserbehälter an der Landeskrone saniert werden.

Trotz all dieser Kosten kommen die Stadtwerke den Görlitzern entgegen und verzichten darauf, zusätzlich angefallene Kosten – etwa durch Niederschlagswasser entstanden – auf die Kunden umzulegen. Es ist nicht das erste Mal, dass die Stadtwerke darauf verzichten, den Görlitzern solche Kosten zu berechnen. „Wir hätten eigentlich erhöhen müssen, versuchen aber, so weit es geht, Mehrbelastungen für die Kunden zu vermeiden“, so Block. „im Strombereich gleichen wir steigende Umlagen durch günstige Einkäufe an der Börse aus. Beim Wasser hilft uns die ständige Optimierung unserer Prozesse“, erläutert Matthias Block.

Unter dem Sachsendurchschnitt

Somit zahlt ab 1. Januar 2016 zum Beispiel weiterhin ein Drei-Personen-Haushalt in einem Mehrfamilienhaus mit acht Wohneinheiten und einem Verbrauch von 90m³, wie er in der Görlitzer Innenstadt üblich ist, im Schnitt 139 Euro brutto pro Jahr und Person für Trink- und Abwasser. Das liegt unter dem Sachsendurchschnitt von 153 Euro brutto.

Gutachter haben 2011 das Prozedere der Preiskalkulation der Stadtwerke bestätigt. 2010 hat das Kartellamt die Stadtwerke wegen des günstigen Preisniveaus als Vergleichsunternehmen in Sachsen ermittelt. In Görlitz werden die Trinkwasser- und Abwasserpreise in regelmäßigen Abständen überprüft und gegebenenfalls angepasst. Am Ende einer Kalkulationsperiode überprüfen die Stadtwerke die Kosten und Erlöse aus den vergangenen Jahren nach den Vorgaben des Landes.