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Goldener Löwe ist aus Dornröschenschlaf erwacht

Hunderte Neugierige nehmen die Einladung an und schauen sich im Waldheimer Hotel auf dem Niedermarkt um.

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Von Helene Krause

Rockmusik klingt aus zwei Lautsprecherboxen. Auf kleinen Tischen stehen Blumengestecke. In Gläsern flackern Teelichte. Ein Hotelbediensteter reicht Gläser mit Sekt oder Orangensaft an die Neugierigen, die sich unter dem Zelt, das den Eingangsbereich des Hotels „Goldener Löwe“ am Waldheimer Niedermarkt überspannt, drängen.

Hotelfachfrau Sabrina Schmidt zeigt, wie die Zimmer in dem Hotel aussehen. Dichterfürst Goethe hat auf dem Niedermarkt sicher weniger bequem genächtigt. Fotos: André Braun
Hotelfachfrau Sabrina Schmidt zeigt, wie die Zimmer in dem Hotel aussehen. Dichterfürst Goethe hat auf dem Niedermarkt sicher weniger bequem genächtigt. Fotos: André Braun
In den Veranstaltungsräumen können Familien und Firmen ungestört feiern oder Tagungen abhalten.
In den Veranstaltungsräumen können Familien und Firmen ungestört feiern oder Tagungen abhalten.
Das Logo mit dem Löwenkopf ist im Hotel an jedem Türschild zu finden. Darunter steht die Zimmernummer.
Das Logo mit dem Löwenkopf ist im Hotel an jedem Türschild zu finden. Darunter steht die Zimmernummer.
Für die Herren unter den Restaurant- und Hotelgästen gibt es im Erdgeschoss eine „Pipi-Lounge“.
Für die Herren unter den Restaurant- und Hotelgästen gibt es im Erdgeschoss eine „Pipi-Lounge“.

Dichterfürst stand auf der Gästeliste

Sie alle wollen ins Innere des fast 300 Jahre alten Gebäudes schauen, in dem schon Johann Wolfgang von Goethe im Juli 1790 und im August 1813 übernachtet hat.

Heute wird das Hotel nach fast 23 Jahren Leerstand und nach umfangreichen Sanierungsarbeiten neu eröffnet. Sogar Bürgermeister Steffen Blech (CDU) ist mit einer weißen Orchidee gekommen. Den Blumenstock überreicht er Daniela Panuschka. Sie und ihr Lebensgefährte Dirk Hanicke sind die neuen Besitzer des Hotels. Beide betreiben schon die Villa „Goldene Höhe“ in Schönberg. Auf die Frage, wie sie dazu gekommen sind, den „Goldenen Löwen“ zu übernehmen, sagt Hanicke: „Wir haben das Hotel gesehen, als wir hier vorbeifuhren. Es stand leer. Da wir bettenmäßig ausgelastet waren, haben wir nach einer Erweiterung gesucht. Das Hotel kam uns gelegen. Mit viel Mut und Optimismus und natürlich auch mit den nötigen betriebswirtschaftlichen Überlegungen haben wir uns ans Werk gemacht und das alte Gemäuer saniert.“

25 Zimmer gibt es in dem Hotel. Sie alle haben 3-Sterne-Superior-Standard, ausgestattet mit Bad, Wanne oder Dusche. In jedem Zimmer gibt es eine Minibar, einen Fernseher, Telefon und W-LAN. Sogar ein Ferienappartement hat das Hotel. In ihm finden vier bis fünf Personen Unterkunft. Graublauer Teppichboden mit schwarzen Punkten und goldenen Ornamenten dämpft die Schritte in den Gästezimmern. In den Bädern sind helle Fliesen eingebaut. Terrazzoplatten liegen auf den Fußböden in Flur und Treppenhaus.

Früherer Nachbar kommt vorbei

Außer den Gästezimmern verfügt das Hotel noch über das Restaurant „Zum Leinenweber“ und über zwei Veranstaltungsräume, die mit modernster Medientechnik ausgestattet sind. Bis zu 90 Personen finden darin Platz. Heute können die Besucher in den Veranstaltungsräumen und im Restaurant Kaffee trinken. Dazu gibt es verschiedene Kuchen und Torten. Einer der Gäste, der mit Ehefrau Sabine und mit Tochter Jenny bei Kaffee und Kuchen im hinteren Veranstaltungsraum sitzt, ist Michael Stemberg. „Ich wohnte früher neben dem Hotel“, sagt er. „Deshalb hat es mich interessiert, was daraus geworden ist.“

Im Restaurant „Zum Leinenweber“ mit dem dunkelbraunen Fußboden, den mit rotem Kunstleder bezogenen Bänken und den schwarz gerahmten Stühlen, deren Lehnen und Sitze ebenfalls mit rotem Kunstleder bezogen sind, drängen sich die Neugierigen. Hier hat es sich auch Gisela Rehfeld aus Kriebethal gemütlich gemacht und erzählt: „Ich bin in einem Kegelverein. Wir planen, ein Vergnügen zu machen. Da wollte ich mir das Haus einmal ansehen.“ Aus Neugier sind Steffi und Reinhard Schürer aus Waldheim im Restaurant. „Wir sind neu hergezogen“, sagt Steffi Schürer. „Deshalb interessiert es uns, was in Waldheim alles so los ist.“