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Graffiti mal ganz legal

In Roßwein fehlen Flächen für Sprayer. Im Schuldurchgang sollen sie sich austoben können. Aber nicht auf der Wand.

Von Frank Korn
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Die bemalte Wand am Schuldurchgang bedarf dringend einer Auffrischung. Diese könnte durch Platten geschehen, auf die Graffiti gesprüht werden.
Die bemalte Wand am Schuldurchgang bedarf dringend einer Auffrischung. Diese könnte durch Platten geschehen, auf die Graffiti gesprüht werden. © Dietmar Thomas

Roßwein. Schön ist es wirklich nicht mehr anzusehen, das Bild an der Giebelwand am Kräutergarten im Roßweiner Schuldurchgang. Ein Großteil des Putzes ist abgebröckelt, zudem „zieren“ nicht unbedingt ansehnliche Graffiti die Fläche.

Gerade für Graffiti könnte diese Wand aber genutzt werden. „Den Wunsch einer klassischen weißen Wand, die möglichst einen Kilometer lang ist, werden wir nicht erfüllen können“, sagte Roßweins Bürgermeister Veit Lindner (parteilos).

 Damit widerspricht er der Auffassung, dass es genügend Flächen gibt, die von Sprayern gestaltet werden können. Selbst bei Bauruinen sei die Stadt nicht Eigentümer. Mit Sicherheit wäre an den ehemaligen Terra-Schuhwerken etwas möglich, doch das sei alles Privatgelände. „Und die Stadt selbst hat auch keine Flächen“, so Lindner.

Dennoch habe man sich Gedanken gemacht. „Wir planen eine Open-Air-Galerie in Form von besprühten Platten, die man immer wieder wechseln kann“, so Lindner. Diese Idee geht auf Gespräche zwischen Stadt, Bürgerhaus und Jugendhaus zurück. Immer wieder werden Flächen in der Stadt durch Sprayer verunstaltet. Deshalb soll versucht werden, die Lust am Sprühen in „geordnete“ Bahnen zu lenken.

Die Tafeln sollen eine Größe von einem mal zwei Metern haben. Eine mögliche Stelle für die Anbringung der Platten könnte im Schuldurchgang sein. Die Giebelwand am Kräutergarten soll gestrichen und dort die Platten angebracht werden. 

Die Tafeln könnten im GTA-Angebot der Oberschule, aber auch bei der nächsten Veranstaltung des Bürgerhauses mit dem Kräutergarten besprüht werden. Dazu sei Graffitikünstler Frank Schäfer eingeladen, sodass auch die fachliche Unterstützung gesichert ist.

 Die Grobspanplatten, auch OSB-Platten genannt, werden voraussichtlich von einem Sponsor bezahlt. Damit werde das Problem des wilden Sprayens sicher nicht gelöst, dennoch schaffe man einen Anreiz, sich künstlerisch zu betätigen, sagte Lindner. Fünf Platten mit verschiedenen Motiven seien möglich.