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Größere Kegelbahn erwünscht

Kegler und Fußballer warten auf den Neuaufbau des Vereinsheims. Bis dahin sind sie auf andere Sportstätten angewiesen.

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© Norbert Millauer

Von Ines Scholze-Luft

Sörnewitz. Nach dem Brand ihres Vereinshauses auf dem Sportplatz am Kahlhügelweg Ende Februar wünschen sich die etwa 60 Kegler des SV Motor Sörnewitz dringend eine neue Anlage. Die Alte ging in der Brandnacht mit dem Heim in Feuer und Rauch auf. Infolge Brandstiftung, wie die Polizei festgestellt hat.

Das abgebrannte Vereinsheim.
Das abgebrannte Vereinsheim. © Norbert Millauer

Noch laufen die Ermittlungen dazu, so die Antwort aus der Polizeidirektion Dresden auf SZ-Nachfrage. Ein Tatverdächtiger konnte bisher nicht gefunden werden. Allerdings ist die Polizei sich sicher, dass zu den anderen Bränden der jüngeren Zeit in Sörnewitz kein Zusammenhang besteht.

Die Sportler hoffen, dass der Brandstifter bald gefunden wird. Und dass die neue Kegelanlage eine Variante mit vier Bahnen wird, wo sie auch ihre Wettkämpfe austragen können. Denn auf ihrer Zwei-BahnenAnlage war nur Training möglich.

Wann genau der Neubau startet und wie er einmal aussehen wird, wissen die Sörnewitzer noch nicht. So sind sie auch weiterhin auf andere Spielstätten angewiesen. Trainieren in Stauchitz, Radeburg und bei TuS Coswig. Wobei sie die beiden erstgenannten Anlagen gut kennen, weil sie dort schon länger ihre Wettkämpfe austragen, beispielsweise auf der erst 2016 in Betrieb genommenen Vier-Bahnen-Anlage in Radeburg.

Eine solche moderne Sportstätte wünscht sich auch die Stadt Coswig als Eigentümer des fast vernichteten Gebäudes. Wie das umgesetzt wird, kann Torsten Schröder, im Rathaus für die Sportstätten zuständig, derzeit nicht sagen. Die Stadt befindet sich in der Phase der Gestaltung des Wiederaufbaus, so seine Auskunft.

Fest steht: Die Kubatur des Gebäudes soll bestehen bleiben, Grundfläche und Höhe werden wie beim Vorgängerbau ausfallen. Derzeit sei man bei der Kostenabstimmung für den Wiederaufbau, die Gespräche mit der Versicherung laufen. Mit dem Architekten werden erste Pläne entwickelt. Wobei sich abzeichnet, dass es im Zusammenhang mit dem Neuaufbau voraussichtlich Veränderungen im hinteren, noch stehenden Gebäudeteil gibt, so bei der Optimierung der Haustechnik.

Doch ehe geklärt ist, wie genau neu aufgebaut wird, könne zur Einrichtung nichts gesagt werden. Speziell dazu, ob und wie sich die Vier-Bahnen-Anlage umsetzen lässt. Auf jeden Fall werden die Pläne mit dem Verein abgestimmt und auch im Stadtrat vorgestellt, sagt Torsten Schröder.

Darauf, wie es weitergeht, ist nicht zuletzt Motor-Geschäftsstellenleiter Dieter Scherf gespannt. Denn neben den Keglern warten die etwa 70 Fußballer, zu denen noch der Nachwuchs des Coswiger FV kommt, auf den Neubeginn im eigenen Haus. Solange kein Frost ist, können sie auf ihrem Platz in Sörnewitz spielen. Doch sollte das Thermometer deutlich fallen, muss Dieter Scherf das Wasser in den als Zwischenlösung auf dem Hartplatz aufgestellten Sanitärcontainern abdrehen. Damit die Wasserleitungen für die Duschen und Toiletten nicht einfrieren.

Dann werden die Fußballer erneut Gastrecht bei den Nachbarn beantragen, bei FV Coswig und Meißen 08. Sie spenden den Sörnewitzern die Kosten der Aufnahme. Gelebte Solidarität, sagt Klaus Opitz, bis April Vereinschef von Motor.

Das Training auf den fremden Kegelbahnen aber verursacht Kosten. Und der TuS Coswig macht nicht gerade Freundschaftspreise, so Klaus Opitz. Zum Glück können die Sörnewitzer das bezahlen. Aus den Spendengeldern, die der Verein für die Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebes erhielt.

Dafür dankt Dieter Scherf im Namen der Sportler. Und zwar allen Helfern. Denn der Brand vernichtete auch das Vereinsbüro. Die Geschäftsstelle ist derzeit ebenfalls in einem Container untergebracht. Gearbeitet werden kann dort dank des Büromaterials von Manig und Palme, des kostenlos geleasten Rechners und Bildschirms vom Coswiger Unternehmen Artteccom, durch Laptop und Drucker vom Fußballverband sowie dank der Schreibtische und Schränke aus der Schule Brockwitz.

Dass sie wieder vor Ort tätig sein können und nicht alles von daheim aus erledigen müssen, freut den Geschäftsstellenleiter. Der angesichts des Vereinsheimrests oft an die Brandnacht denken muss.