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Großbrand vernichtet Heulager

300.000 Euro Schaden entstanden am Mittwoch, als eingelagertes Futter Feuer fing. Mögliche Ursache: Selbstentzündung.

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Fast 100 Feuerwehrleute aus dem Oberland sind am Vormittag nach Steinigtwolmsdorf gerufen worden. Dort stand eine Lagerhalle in Flammen, in der die Agrargemeinschaft Oberland rund 1 000 Ballen Heu eingelagert hatte. Den ganzen Tag über waren die Feuerwehrleute im Einsatz.

Matthias Ahrens, Geschäftsführer des Unternehmens, schätzt den Schaden am Gebäude auf 300 000 Euro. Den Wert des Heus gab er auf Anfrage mit 20 000 Euro an. Tiere kamen nicht zu Schaden. Matthias Ahrens: „Die Ställe befinden sich 20 bis 30 Meter von der Scheune entfernt. Wir hatten Glück, dass der Wind aus der anderen Richtung kam, so dass das Feuer nicht auf die Ställe übergriff.“ Die Agrargemeinschaft mit Sitz in Neukirch und Betriebsteilen in Steinigtwolmsdorf, Ringenhain und Weifa hat rund 200 Rinder. Ein Großteil der Tiere steht zurzeit auf der Weide. Außerdem habe das Unternehmen Heu-Reserven, sagte der Geschäftsführer. Für die abgebrannte Lagerhalle ist der Landwirtschaftsbetrieb versichert.

Die Brandursache ist noch nicht endgültig erklärt. Matthias Ahrens vermutet, dass sich das Heu selbst entzündet hat. „Wir waren noch gegen Neun in der Lagerhalle, da ist uns nichts aufgefallen. Eine halbe Stunde später hat es dann gebrannt“, sagte er.

Die Löscharbeiten waren kompliziert. Die Feuerwehrleute mussten eine 600 Meter lange Leitung vom Feuerlöschteich zur Lagerhalle aufbauen und dabei mit ihren Schläuchen die Bundesstraße queren. Nur so konnten sie eine ausreichende Wasserversorgung sicherstellen. Die B 98 war zeitweilig halbseitig gesperrt; Feuerwehrleute und Polizisten leiteten den Verkehr über die Schlauchbrücken. Augenzeugen berichteten von kurzzeitigen Staus auf der Bundesstraße.

Feuerwehrleute bekämpften den Brand aus mehreren Strahlrohren. Ein logistischer Vorteil war der Hubsteiger der Wilthener Feuerwehr, mit dem es möglich war, das Feuer auch von oben zu bekämpfen. Auch nachdem der Brand gelöscht war, blieben Feuerwehrleute für die Brandwache und Nachlöscharbeiten vor Ort.

Stall wird wieder aufgebaut

Erst im März war im Nachbarort Weifa ein Rinderstall des Steinigtwolmsdorfer Familienbetriebes Opitz abgebrannt; 26 Tiere verendeten qualvoll. „Natürlich sind die Erinnerungen an jene Nacht gleich wieder da, wenn man erneut von einem Brand hört“, sagte gestern Rita Opitz. Reichlich vier Monate nach dem Unglück hat sich der kleine Betrieb noch immer nicht davon erholt: Die Familie hat jetzt nur noch 14 Kühe, davon fünf, die gemolken werden. Sie hat begonnen, den Stall in Weifa wieder aufzubauen – fertig damit ist sie aber noch lange nicht. Die Polizei ermittelt in diesem Fall wegen des Verdachtes auf Brandstiftung – bislang ohne Ergebnis. (ln/SZ)