Merken

Große Versprechen, aber wenig Wirkung – Diätpillen im Test

Kaum eine Pille macht wirklich schlank. Dafür können viele krank machen.

 1 Min.
Teilen
Folgen
© Symbolfoto: Matthias Hiekel/ZB/dpa

Appetitzügler oder Sättigungskapseln versprechen, dass sie das Hungergefühl drosseln und Körpergewicht reduzieren. Die Verbraucherzentrale NRW hat die am häufigsten frei verkäuflichen Mittel bewertet. Lesen Sie die Ergebnisse zu den Diätpillen - einfach durchklicken oder -wischen:

Hoodia

Die kaktusähnliche „Wunder“-Pflanze aus der Wüste wird in Form von Kapseln, Tropfen, Gel oder Kaugummi im Internet angeboten. Der Bezug ist aber illegal. Hoodia wirkt direkt aufs Gehirn. Deutliche Gewichtsveränderungen sind jedoch nicht belegt. Eine appetithemmende Wirkung ist, wenn überhaupt, häufig mit Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Herzrasen verbunden.

Mate Tee

Mate wächst in Südamerika und enthält vor allem Koffein. Nahrungsergänzungsmittel mit Mate konnten keine wissenschaftlichen Beweise für eine gewichtsreduzierende Wirkung erbringen. Eine Untersuchung von Ökotest stellte fest, dass Mate-Produkte massiv mit krebserregenden Anthrachinonen belastet sind.

Chitosan

Es wird aus Chitin aus Schalen von Garnelen und Krabben gewonnen. Fettblocker mit Chitosan werden als Pulver , Kapseln oder Tabletten angeboten. Sie wirken rein physikalisch. Chitosan soll bis zum Achtfachen des Eigengewichts Nahrungsfett binden. Die gewünschte Wirkung wird aber nur zusammen mit einer kalorienreduzierten Ernährung erzielt.

Homöopathische Schlankheitsmittel

Die Produkte sind aus Heilkräutern zusammengesetzt. Vielfach wirken sie entwässernd oder abführend. Einige stimulieren auch durch hohe Jod-Gehalte die Schilddrüse. Wegen möglicher Nebenwirkungen sollte der Arztes befragt werden.

Entwässerungs- und Abführmittel

Wasserverluste und erhöhte Stuhlmengen stehen weder für echte Gewichtsabnahme noch für Fettabbau. Die unkontrollierte Dauereinnahme ist gefährlich.

Kohlenhydratblocker

Sie sind relativ neu am Markt und sollen ein Verdauungsenzym behindern, das für die Spaltung von Kohlenhydraten erforderlich ist. Die Mittel spalten aber nur etwa 60 Prozent der Stärke. Gegen zu viel Zucker wirken die nicht. Durchfall ist möglich.

Enzympräparate

Diese Mittel versorgen den Körper mit Verdauungsenzymen, an denen es angeblich mangelt. Es wird jedoch kein Fett abgebaut, sondern der Körper in die Lage versetzt, Eiweiß besser ausnutzen zu können. Das spart keine Kalorien. In einigen Präparaten sind Fruchtsäuren enthalten, die abführend wirken.

Hormone

Sehr populär ist die HCG-Diät. HCG (humanes Choriongonadotropin) ist ein Hormon, das während der Schwangerschaft in der Plazenta gebildet wird. Die Diät setzt auf eine sehr niedrige Energiezufuhr (500 Kilokalorien) und die Aufnahme des Hormons in Form von Injektionen, Tropfen, Tabletten oder Spray. Angenommen wird, dass das Hormon bei einer Unterversorgung die Fettreserven der Schwangeren mobilisiert. Dafür gibt es jedoch keinerlei Belege. Anwender riskieren Nierensteine, Herzrhythmus- und Stoffwechselstörungen.

Glucomannan

Die Sättigungskapseln werden als „Hungerbremse“ beworben. Sie enthalten Quellmittel aus Ballaststoffen – zum Beispiel der Konjakwurzel –, können Wasser binden und aufquellen, was ein Sättigungsgefühl auslöst. Nebenwirkungen sind Völlegefühl, Bauchschmerzen und Blähungen. (SZ)

1 / 9