Landkreis pflanzt Bäume am Stadtrand

Großenhain. Passanten der Kreisstraße zwischen Großraschütz und Medessen staunten jüngst nicht schlecht, als sie die "Neuheit" am Straßenrand bemerkten. Akribisch aufgestellt, befinden sich dort nunmehr neue Bäumchen. "Es handelt sich um zwei Sommerlinden, 26 Eschen, ausgewählt nach dem vorhandenen Baumbestand", bestätigt die Sprecherin des Meißner Landratsamtes Anja Schmiedgen-Pietsch auf SZ-Anfrage. Wie an vielen Stellen sind hier in den letzten Jahren zahlreiche sogenannte "Straßenbäume" aufgrund ihres Zustandes und Alters gefällt worden. Jetzt gibt es also zumindest teilweise Ersatz.
"Grundlage der Pflanzung ist eine Liste mit sämtlichen aufzupflanzenden Baumreihen im Landkreis", so Anja Schmiedgen-Pietsch. Die Auflistung sei durch die drei Straßenmeistereien des Landkreises Meißen erstellt worden. Sie werde durch das Sachgebiet Betrieb und Verkehr des Kreisstraßenbauamtes der Reihe nach abgearbeitet. "Die Liste zeigt bestehende Baumreihen auf, deren Baumlücken nicht größer als 100 Meter sind und bei denen die Abstände der Bäume zur Fahrbahn mindestens 2,50 Meter betragen", erklärt die Sprecherin.
Die nun erfolgte Baumpflanzung entlang der K 8550 zwischen Großraschütz und Medessen sei Teil der Liste. Die Nachpflanzungen werden zu gleichen Teilen auf die drei Straßenmeistereibereiche und auch in deren Zuständigkeitsbereich auf die gesamte Fläche aufgeteilt. Die ältesten Baumreihen sollen dabei Priorität haben.
Gepflegt werden die Gehölze in den nächsten drei Jahren vom Pflanzer - also dem Landkreis. Ein Jahr entfällt auf die sogenannte Fertigstellungspflege, zwei Jahre auf die Entwicklungspflege. Danach gehen die Bäume in die Obhut der Straßenmeisterei Großenhain über.
Insgesamt wurden seit 2019 an 23 Abschnitten des Landkreises rund 780 neue Bäume aus Mitteln des Kreishaushaltes gepflanzt. "Der Plan, sämtliche Baumreihen an Kreisstraßen aufzufüllen, ist von den zur Verfügung stehenden Mitteln abhängig", so Anja Schmiedgen-Pietsch. Der Landkreis verfüge seit 2020 über ein umfassendes Alleekonzept, das in Zukunft als Leitlinie für die Prioritäten der Nachpflanzungen dient.
Im Großenhainer Rathaus freut man sich natürlich über die Initiative des Landkreises am Stadtrand. Die Stadt selbst hat insbesondere nach dem Tornado 2010, der viele Bäume in Mitleidenschaft zog, immer wieder Ersatz- und Neupflanzungen initiiert. Zuletzt im Herbst des vergangenen Jahres. Wenngleich etwas anders als ursprünglich gedacht. Denn unter anderem Corona ließ es nicht zu, dass die erhofften Freiwilligen sich an den Pflanzaktionen beteiligen konnten.
Dennoch: In Walda an der Turnhalle wurde gepflanzt, ebenso auf der Martin-Scheumann-Straße in Großenhain, auf der Deponie nahe Zabeltitz sowie auf einem Feldgrundstück in Rostig. In der Regel erledigte das der Stadtbauhof, in Walda half der Ortschaftsrat, in Rostig eine Firma.
Und es wird weitergehen. "Im Herbst 2021 sollen weitere Flächen bepflanzt werden", so Rathaussprecherin Diana Schulze. Termine hierfür stehen aber noch nicht fest.