Großenhain. Viel drastischer können die Gegensätze in der Witterung kaum sein: Vor einer Woche kam erst der Schnee, danach die klirrende Kälte - und nun setzt Tauwetter ein. Noch treiben Eisschollen auf der Röder und ihren Nebenarmen in und um Großenhain. Doch wie immer in solchen Situationen, muss angesichts des Schmelzwassers mit erhöhten Pegelständen und auch Überflutungen gerechnet werden.
Noch aber ist alles ruhig. "Derzeit zeigt der Hochwassernachrichtendienst keine riskante Hochwassersituation bzw. -prognose an, auch wenn sicher die Stufe 1 beim schnellen Abtauen des Schnees erreicht werden kann", so Großenhains Pressesprecherin Diana Schulze. Durch die Stadt erfolge daher eine verstärkte Beobachtung der Situation, so beispielsweise im Hinblick auf Treibgut oder auch Eisversatz, was vor allem an Brückenbauwerken zu Hindernissen für abfließendes Wasser führen könnte. Städtische Mitarbeiter kontrollieren die im Zuständigkeitsbereich der Stadt liegenden Brücken. Die Kontrolle am Montag habe keine Auffälligkeiten ergeben, so Diana Schulze. Die Kontrollen würden fortgesetzt.
Eine weitere Vorsorgemaßnahme: Die kommunale Wasserwehr, darunter die Deichläufer, seien in den vergangenen Tagen nochmals sensibilisiert und geschult worden. "Ein prophylaktischer mobiler Hochwasserschutz ist derzeit nicht gegeben und sinnvoll", sagt die Rathaussprecherin.
Und sie erinnert daran, dass die Großenhainer auch selbst Vorsorge betreiben und dazu beitragen könnten, um Gefahren zu minimieren und Beschädigungen an Hab und Gut vorzubeugen. Dazu gehöre unter anderem, Straßeneinläufe und Schnittgerinne von Eis, Schnee und Laub frei zu halten, damit Wasser abfließen kann. Eis sollte nicht in Fließgewässer abgestoßen werden, da dies zu Eisversatz führen könne. Falls so etwas beobachtet werde, sollte die Stadtverwaltung informiert werden. Außerdem sollte jeder Eigenvorsorge betreiben, der negative Erfahrungen mit wild abfließendem Wasser in der Vergangenheit sammeln musste.