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Gartenschau-Areal wird aufgehübscht

Viele Attraktionen von 2002 sind aus vielerlei Gründen in die Jahre gekommen. Dem will die Stadt jetzt entgegentreten - rechtzeitig zum Jubiläum.

Von Thomas Riemer
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2002 in Großenhain: Fast 600.000 Besucher kamen auf das liebevoll gestaltete 17 Hektar große Areal in der Röderstadt.
2002 in Großenhain: Fast 600.000 Besucher kamen auf das liebevoll gestaltete 17 Hektar große Areal in der Röderstadt. © Foto: Archiv/Brühl

Großenhain. Kaum zu glauben: 2022 jährt sich die Landesgartenschau von Großenhain bereits zum 20. Mal. Viele schöne Erinnerungen an ein tolles halbes Jahr im Gartenschau-Park sind geblieben. Mit einem Sommerfest zwischen Gondelteich und Festwiese vom 24. bis 26. Juni kommenden Jahres sollen sie aufgefrischt werden.

Städtebaulich hatte das Event seinerzeit einen riesigen Schub für Großenhain gebracht, der teilweise auch sehr nachhaltig war. „Grundsätzlich wird der gesamte Gartenschaupark intensiv genutzt und hat seine geplante Funktion als grüner Korridor und Verbindung zwischen der Röderaue am Wiesenweg und dem Stadtpark, auch dank eines attraktiven Radweges, voll erfüllt“, beschreibt Matthias Schmieder, Geschäftsbereichsleiter Stadtkultur und Ordnung, diesen Aspekt. Viele Gehölzflächen hätten sich entwickelt, auch wenn der Tornado 2010 eine Zäsur setzte. Das Schlossareal werde wie selbstverständlich genutzt, das Naturerlebnisbad hat bereits eine Grundsanierung erfahren, der Caravanstellplatz ist häufig voll belegt.

Doch es gibt auch Schattenseiten. Vom Öhringer Garten mit Grillplatz ist aufgrund von wiederholtem Vandalismus nicht mehr viel übrig. Wilde Schmierereien prägen regelmäßig Schilder, die Stahlwände am ehemaligen Blindengarten an der Faunhöhe oder alle Betonelemente der Anlage. Auch beliebte Treffpunkte entwickelten sich über die Jahre in der Anlage zum Problem, wie am Senkgarten Textima oder dem Bambushain. Inklusive täglicher Müll- bzw. Flaschenberge.

Der momentane Pflegezustand des Gartenschauparks biete leider nicht nur uneingeschränkten Anlass zur Freude. "Das ist auch für die Stadtverwaltung durchaus unbefriedigend“, sagt Matthias Schmieder. Obwohl schon zahlreiche aufwendige Sonderpflanzungen des Gartenschaujahres zurückgebaut und ganze Anlagenteile erneuert wurden, ist die Grünanlage tatsächlich in die „Jahre gekommen“. Hauptursachen sind unter anderem der zunehmende Verschleiß von Anlageteilen, Vandalismusschäden, eine anhaltend prekäre Arbeitskräftesituation im gärtnerischen Bereich des Stadtbauhofes sowie fehlende finanzielle Mittel zur regelmäßigen Vergabe von Pflegeleistungen an Dritte.

Deshalb will die Stadtverwaltung jetzt Kräfte und Mittel – soweit möglich – verstärkt auf den Gartenschaupark lenken und einige bereits verwilderte Ecken wieder auffrischen. Der Stadtbauhof habe eine lange Auftragsliste erhalten. Neben dem Bauhof werden auch Firmen eingebunden, um den teilweisen Verfall zu stoppen, die Anlage teilweise auch leicht umzugestalten.

So werden beispielweise die Klinkerbänke am Nixplatz neu verfugt. Der Nixbrunnen, bereits 2003 außer Betrieb genommen, wird zur Bodenplastik umgestaltet. Der ehemalige Schlitzgarten im Tal der Gräser wird entfernt und dafür eine Blühwiese angelegt. Eine nicht mehr benötigte Mauer im Tal der Gräser wird zurückgebaut, verbleibende Bruchsteinmauern, an denen bereits „Mauerspechte“ arbeiten, neu verfugt. Im gesamten Gelände sollen Pflanzungen erneuert werden, so etwa im sogenannten Senkgarten im Textimabereich. Gemeinsam mit dem Jugendkoordinator Raimo Siegert sollen Jugendliche an einigen Stellen mithelfen, wilde Graffitis zurückzudrängen.

Die Arbeiten im Gartenschaupark beginnen im August und sollen bis zum Sommerfest 2022 weitgehend abgeschlossen sein.