Großenhain. Rico Kalinke strahlt und blinzelt in die Nachmittagssonne. Der Mann, der mit seinem Verkaufswagen von Volks-, Dorf- und allen anderen Festen rund um Großenhain nicht wegzudenken ist, hat am Mittwoch ein "Experiment" gestartet. Auf dem Topfmarkt bietet er seitdem den kleinen Imbiss an: Bratwurst, Pommes, Kaffee kalte Getränke und manches mehr.
Der Start sei vielversprechend verlaufen. Schüler des Gymnasiums, Bauarbeiter und sogar Busfahrer sind gekommen, um ihre kurzen Pausen bei "Camillo's Imbiss" zu verbringen und eine kleine Stärkung einzunehmen. Auch Besucher, die den Parkplatz auf dem Topfmarkt nutzen, will Rico Kalinke für seine Angebote begeistern, bevor sie ins Stadtinnere laufen. Sein Credo: Es gebe nicht allzu viele Geschäfte, bei denen man eben die ganz normale Bratwurst oder Pommes in der Mittagspause bekommt.
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Deshalb habe er Kontakt zur Stadtverwaltung gesucht, um einen Standort für den Verkaufswagen zu finden. "Es war ein super Arbeiten mit dem Rathaus", erklärt "Camillo". Auch wenn die Entfernung ins unmittelbare Stadtzentrum auf den ersten Blick vergleichsweise groß scheint.
"Du siehst aus wie der Camillo aus dem Kinderbuch"
Der Betreiber ist trotzdem optimistisch. Vorerst ist der Imbiss auf dem Topfmarkt an den Wochentagen von 9 bis 14 Uhr geöffnet. "Wenn es funktioniert, dann gibt es im Herbst zusätzliche Angebote", so Rico Kalinke. Suppen seien denkbar, vielleicht auch seine bekannten Pfannengerichte.
Die kennen viele Großenhainer, die regelmäßig Dorffeste, Stadtfeste, Sportveranstaltungen, Märkte oder auch den Weihnachtsmarkt in Großenhain besuchen. Dort ist "Camillo's Imbiss" das ganze Jahr über vor allem an den Wochenenden anzutreffen. Oft mit großem Aufwand für das in Zabeltitz ansässige Unternehmen. Und auch das Finden von ausreichend Personal ist wie überall nicht ganz einfach. "Man muss sich seine Leute da schon warmhalten", bestätigt Rico Kalinke.
Und dann lüftet er noch ein Geheimnis - nämlich das um seinen Spitz- und später Firmennamen. Als Rico Kalinke im Zabeltitzer Nachwuchsspielmannszug anfing, habe sein erster Übungsleiter zu ihm gesagt: "Du siehst aus wie der Camillo aus dem Kinderbuch." Darin wurde eine ungewöhnliche Geschichte aus Kuba von einem tapferen kleinen Jungen und seinem Großvater erzählt. In der DDR gehörte "Camillo" zur Schulliteratur. Rico Kalinke indes verdankt der vermeintlichen Ähnlichkeit zu dem Jungen seinen Spitznamen - bis heute.