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Im Stalking-Tagebuch geblättert

Ein Großenhainer fühlt sich von mehreren Frauen abgewiesen und landet nach verbalen Ausrastern und Belästigungen auf der Anklagebank.

Von Manfred Müller
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Wenn der Telefon-Chat für schwere Beleidigungen und Drohungen genutzt wird: Ein 20-Jähriger musste sich für derartige Ausraster jetzt vor Gericht verantworten.
Wenn der Telefon-Chat für schwere Beleidigungen und Drohungen genutzt wird: Ein 20-Jähriger musste sich für derartige Ausraster jetzt vor Gericht verantworten. © Sebastian Schultz

Großenhain. Obwohl Adrian (Name geändert) ein Kerl wie ein Schrank ist – hochgewachsen und fitnessstudiogestählt – strahlt er im Gerichtssaal eher wenig toxische Männlichkeit aus. Als Richter Mirko Oertel die Beleidigungen und Drohungen vorliest, die er per WhatsApp an eine junge Frau geschickt hat, stehen ihm sogar Tränen in den Augen. Die Verhandlung muss kurz unterbrochen werden, damit er sich wieder fassen kann. Aber es gibt eben noch diesen anderen Adrian, der mit Zurückweisungen absolut nicht umgehen kann. Er steigert sich dann regelrecht in einen Wutrausch hinein. Der Großenhainer hat der heute 20-Jährigen gewünscht, dass sie ums Leben kommen möge wie einer ihrer Freunde, der vor Jahren bei einem Verkehrsunfall starb. Und das nicht etwa bei einem einmaligen Zornesausbruch, sondern immer und immer wieder. Die Betroffene hat ein regelrechtes Stalking-Tagebuch geführt, das auf etlichen Seiten der Gerichtsakte dokumentiert ist.

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