Kleine Kicker schauen zu Ex-Profis hinauf

Großenhain. Der Hauptplatz auf der Jahnkampfbahn ist fürs Training tabu. Schließlich findet hier am Wochenende das nächste Testspiel des Großenhainer FV gegen Oberligist SC Freital statt (Anpfiff Sonnabend 14 Uhr).
Doch längst hat der Verein eine gleichwertige Alternative. Der Rasen des früheren Hartplatzes erlebte diese Woche so etwas wie eine Premiere: 54 kleine Fußballer erlebten hier ein fünftägiges Camp. Und das mit einem renommierten Trainerteam der Fußballschule von Dynamo Dresden um den früheren Profi Ralf Hauptmann. Der betreibt seit etwas mehr als zehn Jahren eine Fußballschule und reist insbesondere in den Ferienwochen mit seinen Mitstreitern durch die Lande.
"Die fußballerische Qualität der Teilnehmer ist in jedem Camp eine andere", sagt Hauptmann. Nach bekanntermaßen schwierigen fußballlosen Corona-Zeiten verzeichnet der 53-Jährige seit Sommer des vergangenen Jahres wieder eine riesige Nachfrage. So riesig, dass zum Beispiel auch für das Großenhainer Camp nicht alle Anfragen bestätigt werden konnten.
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Den Jungs und - wenigen - Mädchen scheint das Prozedere auf dem grünen Rasen riesigen Spaß zu machen. Technik, Kondition, Koordination, ein bisschen Taktik - von allem ist ein bisschen was dabei in den vier Gruppen, die neben Hauptmann unter anderem von René Beuchel betreut werden.
Auch Beuchel ist ein früherer Dynamo-Profi, feiert am Sonntag seinen 49. Geburtstag. Mit viel Einfühlungsvermögen dirigiert er seine jeweilige Gruppe auf dem Spielfeld. Die kleinen Kicker dürfen Du sagen - aber prinzipiell schauen alle stets auf den "Lehrer" hinauf - mit staunenden Augen und manchmal auch ein bisschen Ehrfurcht. "Begeisterung und Spaß sollen in jedem Fall im Vordergrund stehen", beschreibt Ralf Hauptmann das Ansinnen, der auch für die Betreuer manchmal anstrengenden Trainingseinheiten.
Der Mittwoch indes war fußballfrei. Nicht etwa, weil die kleinen Kicker abends Frauenfußball schauen wollten. Vielmehr ging es nach Dresden, um das Rudolf-Harbig-Stadion zu besichtigen. Daneben bekamen die jungen Spieler einen Einblick ins neue Nachwuchsleistungszentrum des Drittligisten. "Im Stadion war ich schon mal mit meinem Vati", schwärmt Mark noch am Tag danach. Für andere war es das erste Mal - und demnächst sieht man sie vielleicht ebenfalls einmal auf den Traversen.
Der gastgebende Großenhainer Fußballverein stellte für das Camp den Platz sowie die Kabinen zur Verfügung. Um den "Rest" kümmerte sich die Fußballschule. Dank des reibungslosen Caterings durch Bräustübl-Wirt Andreas Wieckhorst und sein Team musste sich niemand Gedanken machen, zu verhungern oder zu verdursten.
Wieckhorst, der seit drei Jahren für die gastronomische Betreuung von Zuschauern und Sportlern bei GFV-Veranstaltungen zuständig ist, hat im Gegensatz zu den kleinen Kickern nur eine kurze Verschnaufpause. Am Sonnabend sorgt er schon wieder für Speis und Trank auf der Jahnkampfbahn.