Bauda. "Dann können wir die Akte für dieses Jahr schließen." Der Baudaer Ortsvorsteher Lars Dronigke klang am 29. Dezember beinahe etwas erleichtert. Aus triftigen Gründen hatte er noch im alten Jahr eine Ortschaftsratssitzung anberaumt. Denn das Gremium sollte sich zu zwei für den Großenhainer Ortsteil nicht unwichtigen Punkten positionieren. Einerseits zu einem geplanten "Solarpark Walda". Und zum anderen zu einer Anfrage bezüglich der Errichtung eines Funkturmes auf Baudaer Flur. Doch dazu kam es nicht. Nur drei der sechs Mitglieder des Ortschaftsrates konnten erscheinen - damit war er nicht beschlussfähig. Und angesichts des Termins hatten auch die Baudaer selbst offenbar keine Muße, sich kurz vor Silvester noch mit gewichtigen Themen auseinanderzusetzen. Nicht ein Besucher war gekommen, was Lars Dronigke freilich etwas bedauerte. Denn man möchte schon gern die Meinung der Einheimischen hören, bevor man als Ortschaftsrat eine Stellungnahme abgibt. "Natürlich hätten wir gern noch im alten Jahr darüber entschieden", sagt Lars Dronigke. Bis zuletzt sei er davon ausgegangen, dass der Ortschaftsrat beschlussfähig ist. Doch eine halbe Stunde vor Beginn gab es eine nicht vorhersehbare Absage aus gesundheitlichen Gründen.
Großenhains Rathaussprecherin Diana Schulze hatte im Vorfeld bestätigt, dass für den Ortsteil Bauda eine erste Anfrage zur Errichtung eines Funkturmes am Baudaer Mühlweg hinter der Schweinemastanlage vorliegt. Dieser solle die Netzabdeckung für die Ortsteile Colmnitz, Bauda und Walda verbessern. Die Anfrage werde derzeit von der Stadtverwaltung unter Einbeziehung des Ortschaftsrates Bauda geprüft. Nach Angaben von Lars Dronigke handelt es sich um ein kommunales Grundstück, auf dem unter anderem mal der Hundesportplatz angesiedelt war. Angesichts der Größe des Areals sei allerdings noch nicht bekannt, wo genau die Deutsche Funkturm GmbH den Standort favorisiert. Die Grundstücksgrenze verlaufe minimal etwa 600 Meter von der nächsten Wohnbebauung entfernt. Der Antennenträger soll offenbar das GSM, LTE- und 5G- Mobilfunknetz verbessern.
Lars Dronigke will nun den Ortschaftsrat zeitnah im Januar erneut einladen, um zu einer Stellungnahme zu gelangen. "Wir haben jetzt noch die Möglichkeit, Wünsche und Forderungen zu äußern", sagt er, auch mit der Hoffnung, dass die Einwohner ihre Meinung kundtun. Das müsse nicht unbedingt nur zur Ortschaftsratssitzung sein, sondern könne selbstverständlich auch vorab im persönlichen Gespräch oder schriftlich bzw. per Mail praktiziert werden.