Großenhain. 87 Spender und über 4.000 Euro - das ist das Zwischenergebnis in der Hilfsaktion für den kleinen Jonas Spindler aus Großenhain. Er ist mit Fehlbildungen an Händen und Füßen auf die Welt gekommen und muss nun zahlreiche Operationen über sich ergehen lassen. Weil die in Hamburg stattfinden, sind seine Eltern auf Hilfe angewiesen. Mama Kristin Spindler hat über die Plattform Gofundme mal selbst gespendet und nutzt sie nun für ihren kleinen Liebling.
6.000 Euro wollen die Großenhainer zusammenbekommen. Auch auf Facebook und Instagram machen die Spindlers darauf aufmerksam. Ihr Problem ist vor allem eine Auseinandersetzung mit der AOK. Die wollte schon den Trio-Exomen-Test der Genetik nicht zahlen, weil er "keine klassische Abrechnungsnummer" ist, wie Kristin Spindler erklärt. "Des Weiteren werden keine Kosten zur Unterkunft gezahlt. Anwaltskosten, Gutachten usw." Wenn alle Kosten von der Kasse getragen würden, so die Großenhainer, dann wären sie nie in diese Situation gekommen.
Mittlerweile wurde Jonas, der Pflegestufe drei hat, in Hamburg operiert. "Die zwei Tage machen für uns 270 Euro Aufwand aus", so seine Mutter, die bei ihm in der Klinik geblieben ist. Jonas` erste Operation an der linken Hand hat den Daumen hervorgeholt, eine Hautfalte wurde aus seinem Unterbauch implantiert. "Jetzt kann er mit links den Pinzettengriff machen", freut sich Kristin Spindler. In 14 Tagen müssen sie nochmal nach Hamburg, dann werde Jonas eine Schiene angelegt.
An der rechten Hand wurden Fingerkuppen sowie von Zeigefinger und Daumen die Knochen getrennt, gedreht und mit einem Draht fixiert. Hier trägt der kleine Mann Gips. Drei Stunden dauerte die Operation. Der kleine Großenhainer zeigte mehr Muskelgewebe und Knochen als erwartet. Am Freitag wurde sein Verband erstmals gewechselt. Bis Sonntag bleiben Jonas und seine Mama noch bei den Spezialisten der Kinderhandchirurgie.
"Aufgrund des ersten Zeitungsberichtes hat sich die AOK bei uns gemeldet", sagt Kristin Spindler. In der Schwangerschaft haben sie viele Kosten erstattet, nun will die Mitarbeiterin auch die nötigen anderen Anträge zuschicken. Zumindest für die Fahrtkosten. "Bei der Spendenplattform haben wir die Chance, selbst einzustellen, wann wir etwas bekommen", sagt Spindler. Ein erster Abschlag konnte bereits genutzt werden.