Großenhain
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Maaßen in Großenhain: "Nur Verhandlung beendet Krieg"

Der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz war Gast beim Bockbierfest der CDU in der Mückenschänke.

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Der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen (M.), war jetzt Gast bei der Großenhainer CDU.
Der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen (M.), war jetzt Gast bei der Großenhainer CDU. © privat

Großenhain. Traditionell lädt der CDU-Stadtverband gemeinsam mit der Stadtratsfraktion im Mai zum Bockbierfest ein. In diesem Jahr begrüßte die Großenhainer Union zu ihrem fünften Fest Hans-Georg Maaßen, den ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV). Knapp 50 Teilnehmer aus Union und Großenhainer Unternehmerschaft folgten der Einladung in die Mückenschänke. Im Mittelpunkt stand vor allem das Thema des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Folgen für die deutsche Sicherheitsarchitektur.

Maaßen gab in seinem Vortrag einen Überblick über die aktuelle Lage in der Ukraine und warnte vor der Lieferung schwerer Waffen, weil das von der Russischen Föderation als direkte Kriegsbeteiligung der Bundesrepublik Deutschland gewertet werden könnte: „Eine Beendigung des Krieges ist letztendlich nur durch Friedensverhandlungen sowie eine damit verbundene diplomatische Lösung möglich", sagte Maaßen. Deutschland müsse seine eigenen Interessen vertreten, die sich von den Interessen in Washington, Kiew und Moskau unterscheiden.

Der Vorsitzende der Großenhainer CDU, Johannes F. Fiolka, betonte allerdings, dass er die Lieferung von schweren Waffen in die Ukraine für notwendig erachtet: „Täglich sterben Menschen bei der Verteidigung ihres Landes. Ihnen im Schlachtfeld jegliche Hilfe der Wehrgerechtigkeit zu verwehren, halte ich aus deutscher Sicht nicht für zielführend“, so Fiolka. Das Übergreifen des Krieges auf andere NATO-Staaten gelte nicht erst seit den jüngsten Äußerungen der russischen Führung als realistisches Bedrohungsszenario.

Nach Diskussion und vielfältigen Fragen, die von der Arbeit Maaßens als Präsident des BfV über seine Erfahrung im internationalen Kontext bis hin zu seiner Einschätzung zum konservativen Werteprofil der CDU reichten, ließen die Teilnehmer den Abend beim traditionellen Bockbier ausklingen. Johannes Fiolka konstatierte: „Mich freut es, dass wir Herrn Maaßen bei uns in Großenhain begrüßen durften." Der Dialog zwischen den Mitgliedern der Union trage zur Weiterentwicklung des eigenen politischen Standpunktes bei, der durch Funktions- und Mandatsträger in konkrete sachorientierte Politik gegossen werden müsse – unter Beachtung der wertkonservativen und marktliberalen Wurzeln. (SZ)