Busbetrieb Kretzschmar startet neu

Kalkreuth. Es geht wieder los! Ab dem 1. Juli will das Busreiseunternehmen Kretzschmar aus Kalkreuth wieder mit Gästen auf Reisen gehen. Am Dienstag öffneten dafür schon einige der Büros in Kalkreuth, Großenhain, Moritzburg, Radeburg oder Ortrand, damit die Tages- und Urlaubsfahrten der Sommer-/Herbstsaison gebucht werden können. Der erste Knüller ist die Bundesgartenschau in Erfurt am 3. Juli, dann folgen der Spreewald und Berlin. Dafür gibt es schon nur noch Restplätze.
Eigentlich hatten sich Eileen und Jens Kretzschmar ihr Jubiläumsjahr aber anders vorgestellt. Im April wollten die Kalkreuther ihr 30-jähriges Bestehen mit einem Hoffest feiern. Doch die Corona-Bestimmungen schoben einen Riegel vor. Und ans Verreisen war auch nicht zu denken. "Wir konnten bis jetzt keine einzige Fahrt durchführen", ist Jens Kretzschmar noch immer enttäuscht. Doch der Optimismus, mit dem das Unternehmen trotz der Pandemie seinen 2021er Reisekatalog herausgab, hat den Kalkreuther nicht verlassen. Auch wenn Ostern am Gardasee in Italien nicht stattfinden konnte: der Lockdown ist vorbei - und damit kommt wieder die Lust auf Urlaub.
Als die Büros erneut öffnen konnten, standen die Kunden Schlange, um ihre reservierten Reisen zu buchen oder nach neuen Angeboten zu fragen. "Die Buchungszahlen sind in die Höhe geschnellt", freut sich Jens Kretzschmar. "Die aktuellen Flyer waren noch gar nicht verteilt, da war mancher Bus schon voll." Vor allem Stammkunden halten Kretzschmar-Reisen die Treue, weil sie wissen, dass sie hier ein abwechslungsreiches Reiseprogramm erwarten können. Aber auch zahlreiche Neukunden gäbe es. Der Betrieb wurde von Jens Kretzschmars Vater am 15. Dezember 1990 gegründet. Seitdem wechseln sich im Reisekatalog Klassiker mit neuen Zielen ab.
"Wir müssen am Ball bleiben und den Kunden zeigen, dass wir noch da sind", sagt auch Ehefrau Eileen Kretzschmar, die selbst den Busschein gemacht hat. Deshalb stand auch ein Fahrzeug immer gut sichtbar auf dem Betriebshof. Die Leute wollen schon lange wieder raus nach dem Lockdown, das war bereits im Juni des Vorjahres so, nach dem ersten Corona-Stopp.
Viele würden in diesem Jahr nicht in den Urlaub fliegen und stattdessen eine Busreise bevorzugen. Bis zu sieben, acht Tage können sie mit dem Omnibusunternehmen unterwegs sein. Ganz modern auch mit dem Fahrrad. "Ich habe vor zwei Jahren einen Fahrradhänger gekauft, der geht auch für E-Bikes", erklärt Jens Kretzschmar. Damit fährt er Busreisen an die Masuren oder zur Nordsee, und die Gäste können ihre eigenen Räder mitnehmen. So sind auch um die 50-Jährige für Busreisen zu begeistern.
Vereine und Seniorengruppen wollen nun wieder gemeinsam verreisen, viele Geimpfte, sagt der Kalkreuther. Noch offen ist, wie genau das mit den "nur" Getesteten funktioniert. Da wurden Mehrtages-Angebote doch nochmal verlegt. Doch der Renner sind Ausflüge wie zur "Csardasfürstin" am 3. Juli auf die Seebühne Kriebstein. Laut Jens Kretzschmar gibt es im regulären Verkauf dafür schon keine Eintrittskarten mehr. Der Busunternehmer hat allerdings eine gute Zusammenarbeit mit solchen Leistungsträgern, weil er einen großen Schwung Karten abnehmen kann.
Einstellen müssen sich die Reisenden trotzdem noch auf den Mund-Nase-Schutz im Bus. Zusätzlich hat das Unternehmen die vergangene Zeit genutzt, die Fahrzeuge mit Aktivfilter auszustatten. "Wir konnten jetzt von einem Tag auf den anderen starten", heißt es. Und weil alle nun erstmal reisen wollen, am meisten natürlich am Wochenende, wurde das Hoffest zum 30. Firmengeburtstag auf 2022 verlegt.