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Das ist der neue Pfarrer in Wildenhain

Am 21. März wird Benedict Schubert in der Marienkirche ordiniert. Es ist die erste Pfarrstelle des zweifachen Vaters aus dem Raum Zwickau.

Von Kathrin Krüger
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Benedict Schubert vor der Wildenhainer Kirche. Der 31-Jährige ist musikalisch und will frischen Wind in die Kirchgemeinde bringen.
Benedict Schubert vor der Wildenhainer Kirche. Der 31-Jährige ist musikalisch und will frischen Wind in die Kirchgemeinde bringen. © Kristin Richter

Wildenhain. Die Koffer sind ausgepackt, die Räume im Pfarrhaus seit Ende Januar eingerichtet. Vier Jahre standen sie leer. 2017 verabschiedete sich Pfarrer Harald Pepel mit seiner Familie nach Zwickau, wo er Superintendent wurde. Jetzt ist genau aus dieser Ecke endlich ein neuer Kirchenmann mit seiner Familie nach Wildenhain gekommen: Benedict Schubert mit seiner Frau Rebekka und den beiden Kindern Jotam und Eiliana.

Seit 1. März ist Schubert der neue Pfarrer für den Bereich Wildenhain-Walda-Bauda-Zabeltitz-Görzig. Die Stelle war lange ausgeschrieben, aber fand keine Interessenten. Benedict Schubert wurde hierher von der Landeskirche entsandt, also verpflichtet. Er will sich ausprobieren. "Es ist meine erste Anstellung", sagt der 39-Jährige. Schubert bringt dabei interessante Prägungen mit. Aufgewachsen ist er mit einem Vater als Pfarrer und vier Geschwistern in Mülsen St. Jacob, Drebach und Dresden. Dort legte er das Abitur am katholischen St. Benno-Gymnasium ab - er belegte den Leistungskurs Religion. Dann ging Schubert für zehn Monate als Volontär nach Israel. Dort arbeitete er in einem Hospiz als Pfleger.

"Meine familiäre Prägung und diese Erfahrungen bewogen mich dazu, Theologie in Leipzig zu studieren", erzählt der Neu-Wildenhainer. Vor dem dreijährigen Vikariat in der Messestadt nahm Schubert Elternzeit mit seinem Sohn. Nun freut er sich auf viele neue Begegnungen, vor allem mit den Gläubigen in seinem Seelsorgebereich. "Ich kannte die Ecke überhaupt noch nicht, auch als Dresdner war ich früher leider nie hier", gesteht Schubert. Sein erster Eindruck: Hier ist es viel ruhiger als in der Großstadt, die Leute sind offen und freundlich. Doch Corona erschwert das Fußfassen. Denn allzu viele Kontakte ergaben sich noch nicht. Es sei denn, über die Kinder. Die dreijährige Tochter gehe gern zu Onkel Klaus mit seinen Tieren in die Nachbarschaft, so der Papa. Der sechsjährige Sohn lernt bereits an der Förderschule Skäßchen. Schuberts Ehefrau Rebekka ist angehende Lehrerin und muss noch ihr Referendariat beenden.

Benedict Schubert treibt sehr gern Sport, spielt gern Fußball und andere Ballsportarten. Auch Musik steht in der Familie hoch im Kurs. "Ich spiele Klavier und Gitarre, schon früher wurde Hausmusik bei uns groß geschrieben", sagt der Jungpfarrer. Zwei Jahre war er sogar am Zwickauer Konservatorium. Bei der Ordination, also der Amtseinführung, am 21. März nachmittags in der Großenhainer Marienkirche, wird er zwei Stücke spielen, seine Frau wird dazu singen, erzählt er. Eigentlich sollte Schubert in der Wildenhainer Kirche ordiniert werden. Doch weil die Großenhainer Kirche größer ist und mehr Besucher mit Abstand zulässt, wird die Feier ab 14 Uhr dort stattfinden.

Nach einem Text fürs Kirchgemeindeblatt wird kommenden Dienstag eine Beerdigung in Bauda Schuberts erste Amtshandlung. Gottesdienste hält er erst nach seiner Einführung ab. "Die werden bei mir nicht angestaubt, sondern locker und lebendig", verspricht der junge Familienvater. Er werde sich um ein fröhliches Kirchenleben bemühen und vor allem auch junge Familien versuchen ranzuholen. "Mir liegt viel an Austausch und Gespräch", sagt Schubert und weiß, dass er mit der Kirchenscheune und dem großen Kirchgarten dafür wunderbare Voraussetzungen hat. Auch die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens sind ihm wichtig. Diese Mischung aus Melancholie und Lebensfreude.

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