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Deutschlands Orientierungsläufer kommen

Just zum Tag der deutschen Einheit bringt der SSV Planeta am Straucher Heideberg die besten Waldläufer zusammen. Es gibt auch einen Jedermann-Parcours.

Von Kathrin Krüger
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Ein Orientierungsläufer an einem Kontrollpunkt.
Ein Orientierungsläufer an einem Kontrollpunkt. © Mike Jäger

Strauch/Gröden. Es wird ein Einheitsfest der sportlichen Art: Am 2. und 3. Oktober werden am Heideberg an der Landesgrenze zu Brandenburg die Deutschen Meisterschaften im Orientierungslauf ausgetragen. Schon im vorigen September sollten die besten Waldläufer der Republik zusammenkommen. Doch da war schon wieder Corona-Alarm. Deshalb haben die Veranstalter, der SSV Planeta Radebeul, die Meisterschaften auf dieses Jahr verschoben. Was bleibt, ist die Chance, auch als Außenstehender sich dabei mal auszuprobieren.

Rund 500 Teilnehmer aus der ganzen Republik erwartet Organisator Helmut Härtelt. Die Ausschreibung werde gerade fertiggestellt, sagt der Friedewalder auf SZ-Nachfrage. Widerspruch der Waldbesitzer gab es nicht. Ohne Corona hätten es aber vielleicht 700 Starter sein können, vermutet Härtelt. Sie messen sich am Sonnabend in der Langdistanz und am Sonntag beim Deutschland-Cup und beim Schülercup. An beiden Tagen - am Sonnabend von 11 bis 16 Uhr und am Sonntag von 10 bis 14 Uhr - gibt es auch einen Jedermann-Orientierungslauf. Der findet etwas abseits vom Meisterschaftsgelände statt. Wer will, kann sich von 30 bis 90 Minuten mal fühlen, als gehöre er zu den Spitzenathleten.

"Die Sportart Orientierungslauf hat im Waldgebiet südlich von Merzdorf, Gröden, Hirschfeld und nördlich von Strauch schon Tradition", sagt Helmut Härtelt. Dieses Gelände sei durch sein interessantes Höhenrelief und die teilweise gute Belaufbarkeit bestens für diesen Sport geeignet. Orientierungslauf heißt, dass rot-weiße Kontrollposten auf Zeit mit Karte und Kompass angelaufen werden. 1985 gab es hier den ersten Lauf laut einer Wettkampfkarte. 1987/88 wurde diese Geländekarte neu aufgenommen für die DDR-Meisterschaft mit Wettkampfzentrum am Sportplatz Gröden. Circa 400 Orientierungsläufer aus der gesamten DDR fanden sich damals hier ein und waren von dem interessanten Gelände begeistert.

2004 und 2005 nutzte der Verein Planeta Radebeul das Waldgelände ein weiteres Mal, im Mai 2005 wurden bereits eine Deutsche Meisterschaft auf der Mittelstrecke und ein Bundesranglistenlauf ausgetragen. 700 Aktive nahmen daran teil. Die Läufer konnten sich damals schon der "großartigen" Unterstützung durch die Gemeinde, DRK, den SV Gröden/Merzdorf, durch Gewerbetreibende, Schulen und viele Helfer sicher sein. Gleich 2006 gab es deshalb die deutsche Besten-Ermittlung im Nachtorientierungslauf und die Sächsischen Meisterschaften im gleichen Gelände.

Nun ist der SSV Planeta erneut mit der Ausrichtung des Saisonhöhepunktes im Orientierungslauf in Deutschland beauftragt worden. "Den Prolog am Freitagabend, den Sprintwettbewerb am Anreisetag im Ort Gröden, haben wir aber abgesagt", so Hartmut Härtelt. Dazu hätten die Veranstalter eine extra Orientierungskarte anfertigen müssen. Das war ihnen angesichts der Unsicherheit dann doch zu viel Aufwand. Organisiert werden muss die Verpflegung der Starter durch den DRK-Ortsverein Gröden und regionale Bäcker. "Um ihre Übernachtung kümmern sich die Teilnehmer selbst", sagt der Organisator. Auf dem Grödener Sportplatz sei Camping möglich. Es werden aber sich auch Pensionen und Hotels der gesamten Region in Frage kommen.

Die Veranstaltung muss beim Landkreis - der Jagdbehörde und dem Naturschutz - genehmigt werden. "Als naturverbundene Sportler ist es für uns selbstverständlich, dass wir die Belange des Landschaft- und Naturschutzes in jedem Falle respektieren, wollen wir doch unseren schönen Sport in den verschiedensten Waldgebieten noch lange betreiben", argumentiert der Friedewalder. "Orientierungslaufstrecken lassen sich immer so legen, dass sensible Gebiete und Junganpflanzungen nicht betreten werden bzw. das Wild Ruhezonen vorfindet." Entsprechend der Wettkampfbestimmungen sind Haftungsansprüche an Waldbesitzer generell ausgeschlossen.

2. Oktober: 11 bis 16 Uhr, 3. Oktober: 10 bis 14 Uhr, Sportplatz Gröden/Waldgebiet