Donausalat zu Holunderblütensekt

Großenhain. Hermine Klembt schwört auf Holunder. "Er gilt als heilig und hat heilende Wirkung bei Erkältungen", weiß die 78-Jährige. Doch gerade jetzt an heißen Tagen ist er auch gut für eine Erfrischung: zum Beispiel als Holunderblütenlikör. Die Großenhainerin genießt ihn mit ihrem Mann in gut gekühltem Sekt. Oder auch in Wein. Im Frühling hat sie schon dafür gesorgt, dass ausreichend Likörfläschchen bereitstehen. "Ich habe die Blüten mit Wasser angesetzt und Zitronenscheiben darauf gelegt", beschreibt die Großenhainerin ihre Vorgehensweise. Zwei ganze Tage lässt sich alles stehen, bevor sie die Flüssigkeit durch ein Tuch gießt. Dann kocht sie sie mit Zucker auf und setzt den Likör mit Wodka an. 14 Tage bleibt das Ganze kühl stehen, dann kann getrunken werden.
"Hier bei uns in Großraschütz gibt es viele Holunderbüsche", sagt Hermine Klembt, die ihren Kleingarten aus Gesundheitsgründen leider aufgeben musste. Seitdem setzt sie auf ihr Hausgärtchen und sucht sich Früchte auch in der Natur. Holunderblüten hat sie auch zu Gelee verarbeitet, das ihr jetzt zum Frühstück aufs Brot sehr gut schmeckt. Zur Butterschnitte gibt es bei Klembts aber noch eine andere Besonderheit: bekömmlichen Donausalat. Das Rezept erhielt Hermine Klembt von Bekannten. Dafür verarbeitet die Großenhainerin je ein Kilo Paprika, Gurken, grüne oder rote Tomaten und Zwiebeln. Dazu gibt sie 200 Gramm Zucker, je eine Tasse neutrales Öl, zehnprozentigen Essig und Wasser. Dazu kommen ein bis zwei Teelöffel Pfeffer, vier Esslöffel Senfkörner und 50 Gramm Salz.
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Das Gemüse hat Hermine Klembt in Scheiben geschnitten, mit den Gewürzen vermischt und zwei Stunden ziehen gelassen. Dann wurde der Salat 15 Minuten bei 75 Grad eingekocht. "Wir essen ihn auch gern zu Brathering, er schmeckt so schön frisch", freut sich die Großenhainerin. Viele Gläser hat sie mit Donausalat gefüllt. Und mit Tomaten-Zucchini-Pesto - einem weiteren Klembtschen "Geheimrezept".
"Dazu überbrühe ich die Tomaten, um die Haut abziehen zu können. Auch das Kerngehäuse kommt raus", erklärt sie. Alles wird zerstampft, mit Oregano, Salz, Pfeffer und Öl vermischt und bei 80 Grad eine halbe Stunde lang eingekocht. Das naturbelassene Pesto kommt natürlich an die Nudeln. "Ich mag keine chemischen Zusätze, deshalb mache ich solche Sachen immer selber", sagt Hermine Klembt. Sie gilt immer noch als Gartenwunder. Denn viele dekorative Einweckgläser verschenkt die Großenhainerin. Zum Beispiel auch milchsauer eingelegtes Gemüse.
Das hat sie in diesem Jahr erstmalig probiert. Und diese Gläser sind eine Augenweide! Das Gemüse - Gürkchen, Möhren, Blumenkohlröschen, Paprika - wird nur in Salzwasser getan: ein Esslöffel Salz auf einen Liter Wasser. In die Mischung kommen auch Dill, Estragon, Senfkörner und Weinlaub oder ein Eichenblatt. "Das wirkt antiseptisch, also gegen Krankheitserreger", weiß Hermine Klembt. Dass diese Nahrungsmittel gesund sind, versteht sich von selbst. So probiert die 78-Jährige auch Kräutersalze aus und ihre berühmten bunten Teemischungen, mit denen sie statt Blumen zum Geburtstag geht. Trotz ihres Alters kann die Großenhainerin gut mit dem Smartphone umgehen und recherchiert im Internet neue Rezepte. Denn in ihrem Hausgärtchen wächst auch viel, das derzeit schmackhaft verarbeitet werden will: Tomaten, Zucchini, Fenchel und viele andere Gewürze.