Großenhain: Brücken sollen nicht größer gebaut werden

Großenhain. Sie werden wohl in der Höhe bleiben, wie sie sind: die beiden Eisenbahnbrücken nördlich von Großenhain an den Nasseböhlaer Torflöchern. Die Brücken gehören zu den insgesamt sechs Eisenbahnüberführungen, die die DB Netze im Zuge des ICE-Streckenausbaus Dresden-Berlin erneuern muss. Laut Bahn soll dieser Neubau voraussichtlich im Zeitraum von März 2027 bis Oktober 2028 realisiert werden.
Schon vor vier Jahren war Großenhain um Stellungnahme zu den Sanierungen gebeten worden. Wie jetzt im Stadtrat informiert wurde, war damals der Vorschlag der Stadt, die beiden Brücken über den Wiesenweg an den Torflöchern laut einer Forderung der Flächenbewirtschafter an den Wirtschaftswegen zu erhöhen. Eine Brücke sollte von 2,80 Meter auf eine lichte Höhe von 4,20 Meter anwachsen, die andere von 2,84 Meter auf 3,50 Meter. So hätten die Landwirte künftig auch mit größeren Fahrzeugen unten durchfahren können.
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Doch die Finanzen machen dem einen Strich durch die Rechnung. Der Stadtrat hat zugestimmt, die entsprechende Stellungnahme Großenhains an die Bahn wieder zu ändern. Es hätte zwar für den Neubau an sich für die Beteiligungskosten der Stadt grundsätzlich 100 Prozent Förderung gegeben. Nicht aber für die Folge-, sprich Unterhaltungskosten. Der Anteil der Stadt liegt bei fast 60 Prozent. Doch nur, wenn die Brücken durch Absenkung der Straße oder Anhebung der Bahnstrecke erweitert werden, muss Großenhain zahlen. Die Risikoabschätzung ist der Stadt zu heikel. Auch wird noch einmal auf "wesentliche Eingriffe in den Naturhaushalt" hingewiesen.

Bereits im Oktober des Vorjahres hat die Stadt deshalb mit den Landwirtschaftsbetrieben gesprochen. Betroffen sind die AG Bauda eG und die AG Görzig eG. "Sie haben auf ihre Forderung der Erhöhung der Bauwerke verzichtet", so die Stadt. Auch die Ortschaftsräte Nasseböhla, Zabeltitz und Walda-Kleithiemig wurden einbezogen. Letzterer hätte nicht geantwortet, so die Stadt. Die anderen beiden äußerten sich zustimmend.
Denn es sind noch weitere Maßnahmen erforderlich. Inklusive des neuen Bahnübergangs im Zuge der Kreisstraße in Zabeltitz sind es sieben Brückenneubauten (s. Grafik). Die Bahn hat die Arbeiten in drei Baulose unterteilt. Zu den anderen Maßnahmen gibt es keine Forderungen. Bei der neuen Bahnbrücke in Zabeltitz werden allerdings Lösungen zum Fuß- und Radverkehr, Schallschutz, zur Erreichbarkeit der anliegenden Grundstücke beziehungsweise zur Anbindung anliegender Straßen und Zufahrten gefordert.