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Großenhain: Neue Beratung für Familien

Auf der Poststraße eröffnet der Riesaer Sprungbrett e. V. eine Familienbegleitung. Am 31. Mai kann man sich informieren.

Von Kathrin Krüger
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Auf der Poststraße 4 in Großenhain eröffnet der Sprungbrett e. V. eine neue Familienberatung.
Auf der Poststraße 4 in Großenhain eröffnet der Sprungbrett e. V. eine neue Familienberatung. © Kathrin Krüger

Großenhain. Das Familienzentrum der Diakonie gibt es nicht mehr - jetzt hat der Riesaer Sozialträger Sprungbrett e. V. eine neue Begegnungsstätte in der Poststraße 4 eingerichtet. Am 31. Mai ist von 14 bis 17 Uhr Eröffnung. Geboten werden Musik, Kaffee und Kuchen, Gespräche und Bastelangebote. Simone Kulke steht als Beraterin Hilfe suchenden Familien und anderen Interessenten zur Verfügung. Sie war bisher bei dem Träger in der Schulsozialarbeit der Ebersbacher Mittelschule tätig.

Der Sprungbrett e. V. wurde vom Kreisjugendamt mit der Leistung dieser Aufgabe beauftragt. Abgeschlossen wurde ein Zuschussvertrag für „Aktivierende und unterstützende Arbeit mit Familien im Kinderboulevard Am Schacht“ seit Jahresbeginn. Das hat auch mit den Nachwirkungen der Corona-Maßnahmen zu tun. "An den Kindern und Jugendlichen sind die drastischen Maßnahmen wie Schulschließungen und Sportverbote nicht spurlos vorübergegangen", heißt es aus Fachkreisen. Der Träger bietet auch Sommerferienunterstützung in Riesa und Oschatz an.

Der einLaden in Großenhain ist ein Begegnungs- und Beratungsangebot für Familien. Der Sprungbrett e. V. arbeitet seit einigen Jahre mit Schulsozialarbeitern in den beiden Großenhainer Oberschulen und im Großenhainer Gymnasium. "Dadurch sind wir als Träger in Großenhain auch schon mit vorhanden Projekten, u. a. mit der Mobilen Jugendarbeit der Stadt, dem soziokulturellen Zentrum Alberttreff oder mit den Projekten der Outlaw gGmbH und einigen praktizierenden Psychologen gut vernetzt", sagt Andreas Näther vom Sprungbrett e. V.

In den Schulen erlebe man hautnah, welche Aufgaben und Erziehungsfragen Familien zu bewältigen haben. Oft fühlen sie sich damit sehr allein und fühlen sich stellenweise überfordert, gerade wenn die eigene Berufstätigkeit schon viel abverlangt. Ein Phänomen, welches quer durch alle sozialen Schichten geht. So wie in der Schulsozialarbeit durch Einzelfallarbeit und soziale Gruppenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird, um sie als Person zu stärken, selber aktiv nach Lösungen zu suchen, sei es begleitend wichtig, solche Unterstützungs- und Stärkungsprozesse mit allen Beteiligten der Familie in Gang zu bringen. Um ein starkes soziales Umfeld für die Heranwachsenden und die gesamte Familie zu schaffen.

Dies könne aber Schulsozialarbeit, die aktuell nur mit jeweils einer Fachkraftstelle ausgestattet ist, nicht leisten. Darum habe man das Familienstärkungsprojekt als Ort für Familien entwickelt, an dem sie sich in ihren Situationen angenommen fühlen, Stress abbauen und gemeinsam mit professioneller fachlicher Begleitung gute Lösungen für sich entwickeln können. Oft reiche es schon, gemeinsam mit anderen einfach mal was zu tun und so ins Gespräch zu kommen und voneinander zu lernen. Warum nicht auch einmal gemeinsam kochen und essen, kreativ etwas gestalten bzw. schwierige Hausaufgaben gemeinsam mit anderen lösen und danach gemeinsam spielen.

Ziel sei, mit den Kindereinrichtungen und Schulen des Schachtgebietes als externe Unterstützung zusammenzuarbeiten. Ursprünglich war der Plan, dass man sich direkt im Gebiet Schacht niederlässt. Aber nach Beobachtung der Schülerströme, auch hin zu Bahnhof und Bushaltestelle und im Blick auf die innerstädtischen Einrichtungen, habe man sich für Zentrumsnähe entschieden, um auch vielen die Möglichkeit zu geben, den einLaden zu nutzen und dabei auch ein Stück Anonymität für sich wahren zu können.