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Heibo-Waldbesetzer bereiten sich auf Räumung vor

Die Umweltaktivisten in der Laußnitzer Heide haben ein Ultimatum des Landratsamtes verstreichen lassen und wollen ihr Camp nicht freiwillig abbauen.

Von Manfred Müller
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Mit wackeligen Plattformen, Holz-Barrikaden und Gräben wollen die Heibo-Waldbesetzer die Räumung ihres Camps verhindern.
Mit wackeligen Plattformen, Holz-Barrikaden und Gräben wollen die Heibo-Waldbesetzer die Räumung ihres Camps verhindern. © Manfred Müller

Ottendorf-Okrilla/Würschnitz. Die Wege zum Waldbesetzer-Camp in der Laußnitzer Heide sind mit Baumstämmen und dicken Ästen verbarrikadiert. An einigen der Sperren haben die Aktivisten Gräben gezogen, damit keine Räumtechnik durchkommt. Dahinter wurden Hochsitze und Plattformen aufgebaut, die mit Seilen an den Bäumen festgezurrt sind. Wenn jemand dort oben sitzt, wird es für die Polizei schwer, ihn herunterzuholen, ohne einen Unfall zu riskieren. An der Ortsverbindungsstraße Ottendorf-Würschnitz sitzt eine Mahnwache, die wohl eher die Funktion hat, die Leute im Heibo-Camp beim Anrücken der Polizei zu warnen. Das knappe Dutzend Baumhäuser, das in den vergangenen anderthalb Jahren errichtet wurde, steht immer noch.

Am Montag (23. Januar) läuft das Ultimatum ab, das das Landratsamt Bautzen den Waldbesetzern gestellt hat. Bis zum Abend sollten sie ihre Baumhäuser abgebaut und die Feuerstellen im Camp beseitigt haben. Die Aktivisten aber erklärten gegenüber Sächsische.de, dass sie der Aufforderung keinesfalls nachkommen werden. Sie protestieren hier gegen die geplante Wald-Abholzung, gegen die Erweiterung der Kiesgrube Würschnitz 1 und den Aufschluss eines neuen Tagebaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Eigentümer der Waldflächen ist der Staatsbetrieb Sachsenforst. Der allerdings will mit der angekündigten Räumung nichts zu tun haben. Die Fristsetzung sei durch die Versammlungsbehörde des Landratsamts Bautzen erfolgt, antwortete Sachsenforst auf eine Anfrage von Sächsische.de. Dort werde über das weitere Vorgehen entschieden.

Es sei korrekt, dass der Landkreis im Zusammenhang mit Gefahrenstellen, die sich aus der aktuellen Versammlung ergeben, deren Beseitigung angeordnet hat, erklärt Sabine Rötschke von der Pressestelle des Bautzener Landratsamtes. Wie es nach Ablauf des Ultimatums weitergeht, befinde sich derzeit in der Abstimmung. Zum aktuellen Stand dieser Abstimmung könne das Amt vorerst keine Auskunft geben. In den vergangenen Monaten hatte Sachsenforst bereits mehrfach mit Baggern und Traktoren versucht, Sperren zu beräumen und Baumhäuser abzubauen. Das gelang nur in wenigen Fällen – die meisten Aktionen wurden von den Campbewohnern verhindert.