Großenhain
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Hilfe für den kleinen Jonas

Am Dienstag hat ein Großenhainer Baby mit Fehlbildungen seine erste OP in Hamburg. Die Eltern sind auf Spenden angewiesen - die Unterstützung ist groß.

Von Kathrin Krüger
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Kristin und Daniel Spindler mit ihrem kleinen Jonas. Er kam mit Fehlbildungen auf die Welt. Nun läuft eine Spendenaktion für seine Operationen.
Kristin und Daniel Spindler mit ihrem kleinen Jonas. Er kam mit Fehlbildungen auf die Welt. Nun läuft eine Spendenaktion für seine Operationen. © Norbert Millauer

Großenhain. Jonas Spindler wurde im Juli vorigen Jahres geboren und kam völlig unerwartet mit Fehlbildungen an Händen und Füßen auf die Welt. Außerdem mit einer bereits verschlossenen Frontalnaht des Kopfes. "Trotz aller Vorsorgeuntersuchungen war er ein kleines Überraschungsei", sagt seine Mama Kristin, und sie meint es ganz und gar liebevoll. Die Fehlbildungen an den Händen sind nicht getrennte Finger und fehlende Knochen. Die Füße zeigen nur drei Zehen je Fuß.

Doch der kleine Jonas ist ein starker Kämpfer und nimmt an allen Therapiemaßnahmen aufgeweckt teil. Aktuell bekommt er eine dauerhafte Physiotherapie und wird nun kommende Woche das erste Mal an den Händen operiert. Kristin Spindler: "Um deren Funktionsfähigkeit herzustellen, sind mindestens vier OPs notwendig." Im weiteren Verlauf muss auch der Kopf operiert und die verschlossene Schädelnaht geöffnet werden. Weiter stehe auch der Umbau einer Treppe an, die ihm das Laufen lernen erleichtern soll.

Trotz allem ist Nachzügler Jonas ein wirklich aufgeweckter kleiner Junge. "Er hat immer ein Lächeln im Gesicht und verzaubert die Welt um sich herum." Seine Eltern, beide 39 Jahre alt und 14 Tage nach der Geburt von Jonas sogar schon Großeltern geworden, freuen sich über ihn. Doch sie brauchen Hilfe für die anstehenden OPs. "Und Jonas braucht Hilfe für starke Hände und flinke Füße. Er möchte so gern mit seinem Neffen und auch mit anderen Kindern später spielen können", sagen sie.

Der Operation am Dienstag in Hamburg ging bereits eine dortige Voruntersuchung voraus. Schon zum zweiten Mal fahren die Spindlers also am Sonntag in die Hansestadt. Papa Daniel darf mit dem großen Bruder seine Frau und den Kleinen nur am Klinikeingang abgeben und muss wieder zurück bzw. die zwei am Sonntag darauf wieder abholen. Die Fahrtkosten bekommen die Großenhainer bisher nicht ersetzt. Sie versuchen noch, einen Transportschein zu bekommen. "Wir müssen uns mit der Krankenkasse AOK streiten, sie wollen auch einen wichtigen Genetiktest für uns alle nicht zahlen, da sind wir in Widerspruch gegangen", erzählt Kristin Spindler. Die Großenhainerin arbeitet selbst als Betreuerin. Die Genetiker, mit denen die Familie zu tun hat, schütteln darüber nur den Kopf, heißt es.

Der Test ist aber notwendig, um endlich zu erfahren, woran Jonas erkrankt ist. So hat Familie Spindler neben den Bedenken wegen der Operation nun auch finanzielle Sorgen. Deshalb haben sie eine Spendenaktion auf der Kampagnenseite Gofundme gestartet. 6.000 Euro wollen die Großenhainer zusammenbekommen. Bei über 1.700 Euro sind sie innerhalb einer Woche schon. 30 Spender haben sie bereits unterstützt. Über 300 Mal wurde das Anliegen der Familie geteilt. Auch auf Facebook und Instagram machen die Spindlers darauf aufmerksam. Vor der Fahrt zur OP mussten alle noch zum Coronatest und hoffen, dass er negativ ausgefallen ist.

Die Spindlers sind sehr berührt von der Reaktion auf den Spendenaufruf. "Es gibt immer mal diesen Moment, wo man mit wenig Großes bewirken kann. Viele Freunde, Bekannte und Fremde haben das die Tage schon bewiesen. Ob so oder auf anderen Wegen. Wir danken allen von Herzen, die den Anfang gemacht haben, und hoffen, dass es noch weiter geht und wir unser Ziel erreichen", schreibt Kristin Spindler auf Facebook.

https://www.instagram.com/ich_der_jonas

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