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In Lauterbach spielt die Nürnberger Zollkapelle

Beim Schlossfrühling in Lauterbach wird auch der erste Lesepark der Region eröffnet. Anlass ist der Tag der Parks und Gärten.

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Die Blaskapelle des Zolls Nürnberg tritt am 22. Mai in Lauterbach zum 14. Schlossfrühling auf.
Die Blaskapelle des Zolls Nürnberg tritt am 22. Mai in Lauterbach zum 14. Schlossfrühling auf. © privat

Lauterbach. Musik und Bücher sind die Zugpferde beim 14. Lauterbacher Schlossfrühling am 22. Mai ab 10 Uhr. Anlass ist der regionale Tag der Parks und Gärten, der in Lauterbach mit der Neueröffnung des ersten Leseparks gefeiert wird. Zu Gast ist außerdem die Blaskapelle des Zolls aus Nürnberg. Zum Frühschoppen gibt es erst mal Livemusik von der hauseigenen MC Band. Zünftige Blasmusik erklingt dann am Mittag. Die Hopfenbachflöhe aus der Kita Lauterbach zeigen am Nachmittag, was sie in ihrem kleinen Programm einstudiert haben.

Im Rahmen von Führungen durch das Areal kann man einen Blick hinter die Kulissen der Sanierungsarbeiten im ersten Obergeschoss des Herrenhauses werfen. Schloss-Maler Roland Schwenke, auch Hochland-Canaletto genannt, erzählt die abenteuerlichen Geschichten rund um die Entstehung seiner Öl-Gemälde, die im Erdgeschoss des Schlosses zu bewundern sind. Vielfältige Getränke und regionale Spezialitäten hält das Service-Team für die Gäste bereit. Auch die berühmten „Lauterbacher Rotznasen“.

Die Blaulichtstuben, eine große Privatsammlung mit Exponaten von Polizei und Zoll aus über 250 Ländern, sind im zweiten Obergeschosses für die Besucher geöffnet. Hier hat man genügend Freiraum, die Ausstellungsstücke zu bestaunen, und einen herrlichen Ausblick über den Schlosspark. Die Wiedereröffnung der Lauterbacher Bücherstuben mit Lese-Park und Lese-Café nach langer Umbau- und Sanierungspause mit neuem Konzept sind der Höhepunkt des Tages.

Die letzten beiden veranstaltungsarmen Jahre wurden vom Förderverein Schloss und Park Lauterbach intensiv dazu genutzt, im angrenzenden Kavaliershaus weitere Räume für die hier untergebrachten, erneut viel zu klein gewordenen Bücherstuben auszubauen. Die Elektrik wurde neu verlegt und auch das völlig marode Treppenhaus saniert. Aus "Machen!2020" - einem regionalen Wettbewerb für Ideen und Engagement für gesellschaftlichen Zusammenhalt - kam das Startkapital. Der Jury gefiel die Idee, eine der größten Büchersammlungen der Region mit einem romantischen Leseerlebnis im angrenzenden Schlosspark bei Café und Gebäck zu verknüpfen. Sie honorierte die Initiative mit einem Preisgeld.

Wie wär's mit Schmökern im Schlosspark? Am 22. Mai ist das auf alle Fälle in Lauterbach möglich.
Wie wär's mit Schmökern im Schlosspark? Am 22. Mai ist das auf alle Fälle in Lauterbach möglich. © Förderverein Schlosspark Lauter

Vereinsmitglied Gerd Werner und seine Frau Christine haben in unermüdlicher Fleißarbeit alle Bücher, Schallplatten und Tonträger wieder gut sortiert in den Regalen untergebracht und die kleinen Stuben urgemütlich eingerichtet. Zum Lauterbacher Schlossfrühling können die ersten Gäste in den hellen, freundlichen Räumen begrüßt werden. Man kann in vielen neuen Regalen stöbern, anschließend im Schlosspark zum Lesen verweilen und dabei gern auch einen Kaffee genießen.

Das Mitnehmen von Büchern ist gegen eine freiwillige Spende ausdrücklich erwünscht und hilft dem Verein dabei, finanzielle Mittel für die Schloss-Sanierung bereitzustellen. Die Frage, wohin mit den vielen Bücherspenden, stellt sich dem Förderverein seit mehr als zehn Jahren immer wieder dann, wenn zahlreiche Literaturfreunde nicht mehr benötigte Bücher, die zum Wegwerfen viel zu schade waren, abgeben haben.

Zunächst im ersten Obergeschoss des Schlosses untergebracht, war bald kein Platz mehr für weitere Exemplare von deutschsprachigen Publikationen aus zwei Jahrhunderten, welche Literaturfreunden aus der Umgebung immer wieder vorbeibrachten. Auch zahlreiche Tonträger und über 350 Schallplatten - zum Beispiel von Amiga, Eterna und Litera. Ein Großteil davon stammt von einstigen Sammlern, die aus Alters- oder Platzgründen ihr Hobby aus DDR-Zeiten aufgegeben haben. Klassik, Rock und Popp, Jazz, aber auch Volksmusik und weihnachtliche Weisen finden sich in den Regalen. Alles zum Stöbern, Schmökern, Aussuchen und Mitnehmen. Die ständig wachsende Menge an Schätzen war immer mehr der weiteren Sanierung des Schlosses im Wege. Bis zum Mai 2022 konnte die erneute Erweiterung der Räumlichkeiten im Kavaliershaus abgeschlossen werden. (SZ/krü)

  • 10 bis 18 Uhr Führungen zur Schlossgeschichte