Großenhain
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Eine Geschichte von Grausamkeiten

Zwei Veranstaltungen der Interkulturellen Wochen finden in Großenhain statt. Ab kommender Woche wird zudem eine Ausstellung über Juden in der Sowjetunion gezeigt.

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Die Interkulturellen Wochen finden auch in Großenhain statt.
Die Interkulturellen Wochen finden auch in Großenhain statt. © privat

Großenhain. Die Geschichte Deutschlands und der Sowjetunion von 1917 bis 1991 weist zahlreiche, oft unbekannte Verbindungslinien auf. Nicht nur unter den Diktatoren Hitler und Stalin. Einem der letzten Beschlüsse des Ministerrates der DDR am 11. Juni 1990 zufolge wurde „ausländischen jüdischen Bürgern, denen Verfolgung oder Diskriminierung droht, aus humanitären Gründen Aufenthalt gewährt“.

Die damit ermöglichte Zuwanderung von jüdischen Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion macht aus Sicht der Macher einer Ausstellung deutlich, dass es eine Geschichte von Gemeinsamkeiten gibt, die heutiges Zusammenleben in Deutschland prägen. Diese Ausstellung "Meine! Deine! Unsere Geschichte!" wurde von Schülern des Marie-Curie- Gymnasiums Dresden zusammen mit Lehrerinnen und Historikerinnen erarbeitet. Sie umfasst als Vorgeschichte die Jahre seit 1875 und führt über die Zeit der Perestroika bis zur Auflösung der Sowjetunion.

Ab kommender Woche kann diese Schau in der Marienkirche Großenhain besichtigt werden. Sie ist ein Beitrag zu den Interkulturellen Wochen im Landkreis Meißen. Bereits an diesem Sonntag wird um 17.30 Uhr in der Filmgalerie Am Frauenmarkt Großenhain ein Kinofilm gezeigt, der für die ganze Familie geeignet ist: „Zu weit weg“. Die Migrationsberatung der Diakonie Meißen hat diesen Film ausgewählt, weil es darin um zwei Jungen geht, die gern Fußball spielen. Einer ist Flüchtling aus Syrien. Der Film handelt von Konkurrenz und Freundschaft - und von Gemeinsamkeiten.

Am Donnerstag, 23. September, läuft zudem um 19 Uhr in der Marienkirche der Kurzfilm „Masel Tov Cocktail“, gekoppelt an ein Gespräch mit Referenten der Jüdischen Gemeinde Dresden. Mitveranstalter sind hier auch der Eine Welt für alle e. V. Großenhain und die Migrationsberatung. Diese Veranstaltung möchte besonders Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen. In „Masel Tov Cocktail“, anknüpfend an die Ausstellung in der Kirche, geht es um Dima (16), Sohn russisch jüdischer Einwanderer und Schüler am Gymnasium. Er wird ständig auf seine jüdische Herkunft angesprochen. Eines Tages wird er in der Toilette mit einem ziemlich schlechten Witz über das Schicksal der Juden in Deutschland provoziert ... (SZ/krü)