Großenhain. Das Museum Alte Lateinschule will ein Corona-Archiv aufbauen und bittet um Mithilfe. Wie wird man sich in Großenhain an die Corona-Pandemie erinnern? Welche Geschichten und Erfahrungen werden von dieser Ausnahmezeit bleiben? Um dieses Stück Stadtgeschichte festschreiben zu können, bittet das Museum gemeinsam zu sammeln: Bilder, Texte, Objekte, alles ist willkommen. Das können selbst genähte Masken sein, Fotos, Geschichten oder Bilder, die unter dem Eindruck der Corona-Krise entstanden und die Veränderungen dokumentieren. Wichtig ist der Bezug zur Stadt Großenhain. Auch die Schilder in den Geschäften und Protestaktionen werden berücksichtigt.
Reagiert hat schon Regina Eichler aus Colmnitz. "Ich habe den Aufruf in der Zeitung gelesen", sagt die 70-Jährige, die schon die Ausstellung "Kindheit in Großenhain" mit gestaltete. Frau Eichler war früher Schneiderin in Riesa, sie hat dem Museum zwei selbst genähte Stoffmasken zur Verfügung gestellt. "Außerdem habe ich Tagebuchnotizen, die dokumentieren, dass wir seit vorigen Jahr keine öffentlichen Gottesdienste mehr feiern dürfen", so die Gläubige. In den Notizen schildert die Colmnitzerin, wie sie lernte, Zoom zu nutzen und damit die Zeit mit ihrer Gemeinde zu überbrücken. "Ich hatte eine gute Mentorin", erklärt Museumsfreundin Regina Eichler.
Wer ebenfalls etwas beisteuern will, kann die Fotos oder Dokumente digital per E-Mail schicken oder Dinge im (geschlossenen) Museum am Kirchplatz 4 abgeben. Museumsleiter Jens Schulze-Forster bittet darum, erklärende Hinweise zu Ort, Datum und Gegenstand zu notieren. "Vermerken Sie außerdem bitte Ihre Zustimmung, dass die Inhalte veröffentlicht werden dürfen." Die Mitarbeiter sichten und veröffentlichen die interessantesten Objekte auf der Museums-Homepage. Welche Objekte dauerhaft in die Sammlung aufgenommen werden, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.
Kontakttelefon: 03522 304174, Email: [email protected]