SZ + Großenhain
Merken

Nach dem Unterricht noch in die Brandschutz-AG?

Fördermittel der Jugendfeuerwehr werden nicht abgerufen. Ein Stadtrat will für Großenhain deshalb mehr Brandschutzerziehung in den Schulen.

Von Kathrin Krüger
 2 Min.
Teilen
Folgen
Die Großenhainer Jugendfeuerwehr geht auch gern mal aufs Wasser und probt im Freibad den Einsatz des Schlauchbootes zur Personenrettung. Das zieht neue Leute an.
Die Großenhainer Jugendfeuerwehr geht auch gern mal aufs Wasser und probt im Freibad den Einsatz des Schlauchbootes zur Personenrettung. Das zieht neue Leute an. © Brühl

Großenhain. Wie verhalte ich mich richtig, wenn es brennt, eine Havarie ausbricht oder Unwetter wie gerade aktuell zum Verhängnis werden kann? Schon Kinder sollten das lernen, zum Beispiel in der Jugendfeuerwehr. Es gibt in Großenhain drei ehrenamtliche Jugendfeuerwehrwarte. Deren Entschädigung wurde gerade mit der neuen städtischen Feuerwehrsatzung diskutiert. In dem Zusammenhang machte Stadtrat Jürgen Winkler auf die Möglichkeit der Ganztagsangebote (GTA) in Schulen aufmerksam. Laut Winkler, ehemaliger Schulleiter, stehen dafür in Sachsen jede Menge Gelder zur Verfügung, die in den vergangenen Jahren gar nicht abgerufen worden sind.

Werbung für die Jugendfeuerwehr

Diese Gelder, die als Honorare und Sachleistungen zur Verfügung gestellt werden, könnte Großenhain doch nutzen, regte der Zabeltitzer an. Denn schon vor zehn Jahren wurde ein Kamerad der Wehr stundenweise und befristet im Rahmen eines Förderprogrammes beschäftigt. Er bot GTA-Stunden zum Thema Brandschutzerziehung an Schulen in der Stadt an. Damit verbunden war das Ziel, den Kindern sowohl praktische Maßnahmen des Brandschutzes zu vermitteln als auch Werbung für die Jugendfeuerwehr zu machen.

"Eine Hauptvoraussetzung für diese GTA-Stunden war allerdings die Bereitschaft und pädagogische Fähigkeit des Kameraden, diesen Unterricht überhaupt durchführen zu können", sagt Stadtsprecherin Diana Schulze auf SZ-Nachfrage. Der zwei Jahre dauernde Unterricht wurde damals zwar gut angenommen. Spürbar mehr Eintritte in die Jugendfeuerwehr gab es aber leider nicht. Derzeit sind laut Stadt 54 Kinder und Jugendliche in den Jugendabteilungen der Feuerwehr in Bauda, Großenhain und Zabeltitz-Treugeböhla registriert.

Mehr lokale Nachrichten gibt's hier: aus Riesa | Großenhain

Seit dieser Zeit vor zehn Jahren konzentrieren sich die Feuerwehr und speziell der ehrenamtliche jeweilige Jugendfeuerwehrwart auf Infoveranstaltungen in Abstimmung mit Schulklassen bzw. auf Führungen und Vorstellungen für Schulen im Gerätehaus nach individueller Absprache. Seit 2020 mussten jedoch auch diese Maßnahmen coronabedingt ausfallen.

Stadt sieht keinen Spielraum

Auch wenn es dafür Fördermöglichkeiten gibt, sieht die Feuerwehr Großenhain laut Diana Schulze momentan keinen personellen Spielraum. Und auch keine Bereitschaft eines pädagogisch geschulten Kameraden aus den eigenen Reihen, dieses zusätzliche Ganztagsangebot wieder durchzuführen. Ein regelmäßiges GTA in den Schulen und Kindereinrichtungen wäre aber nur über eine ähnliche Fördermaßnahme wie 2012/2013 möglich, so die Stadtverwaltung.

Schwerpunkte der zeitlich bereits herausfordernden Mitgliedergewinnung bleiben daher abwechslungs- und lehrreiche sowie spannende Angebote und Arbeiten in der Jugendfeuerwehr. "Darüber können die meisten dauerhaften Mitglieder der Wehr gewonnen werden", sagt Diana Schulze.