Großenhain
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Neue Selbsthilfegruppe für Menschen im Drogenentzug

Am 23. November wird in die Großenhainer Kontaktstelle KAM in der Dresdner Straße eingeladen. Gruppenleiterin Peggy Heidan ist selbst Betroffene.

Von Kathrin Krüger
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Ein Mann raucht illegale Drogen. Wer davon loskommen will, kann sich in der neuen Selbsthilfegruppe melden.
Ein Mann raucht illegale Drogen. Wer davon loskommen will, kann sich in der neuen Selbsthilfegruppe melden. © Symbolfoto: Daniel Karmann/dpa

Großenhain. Peggy Heidan weiß, wovon sie spricht, wenn sie von ihrem jahrelangen Drogenkonsum berichtet, um krasse familiäre Probleme mit ihrem Vater zu verdrängen, um zu funktionieren. In Meißen gehört sie seit längerem zu einer Selbsthilfegruppe für suchtkranke Menschen, zu der wöchentlich auch einige Großenhainer fahren. Nun soll hier eine eigene Selbsthilfegruppe (SHG) eröffnet werden, deren Gruppenleiterin Peggy Heidan ist. Ein erstes Treffen ist für den 23. November um 18 Uhr in der KAM-Beratungsstelle für suchtmittelgebrauchende Menschen und deren Angehörige in der Dresdner Straße 5 vorgesehen.

Die Kontakt- und Anlaufstelle (KAM) für Suchtgefährdete auf der Dresdner Straße in Grossenhain. Hier trifft sich die Selbsthilfegruppe.
Die Kontakt- und Anlaufstelle (KAM) für Suchtgefährdete auf der Dresdner Straße in Grossenhain. Hier trifft sich die Selbsthilfegruppe. © Norbert Millauer

Alltagsprobleme, Beschaffungskriminalität, Stressbewältigung - auf vielfältige Weise kann eine Gruppe die Betroffenen untereinander stärken. "Die Experten sind immer noch wir", sagt Peggy Heidan, 39 Jahre alt, Mutter einer Tochter und studierte Wirtschaftsingenieurin. Sie leitet in Meißen bereits eine Motivationsgruppe. Dort treffen sich wöchentlich Menschen von 15 bis 50 Jahre, die abstinent leben bzw. von ihrer Sucht loskommen wollen und eine Therapie anstreben. Unterstützt wird Peggy Heidan in Großenhain von Beraterin Anke Kaleße von der KAM. Auch die Diakonie Meißen unterstützt. Die Großenhainer Treffen sollen wöchentlich stattfinden, sieben Gründungsmitglieder werden mindestens gebraucht. "Hinter jeder Suchtkrankheit steckt eine Geschichte", macht die Großenhainerin aufmerksam. Sie möchte für mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen werben.