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Schlossweihnacht Lauterbach am 4. Dezember

Heiße Kirsche, Posaunenklänge, Weihnachtslieder und ein kippelndes Klavier – vieles hat der Förderverein für die Besucher vorbereitet.

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Schloss Lauterbach im vorweihnachtlichen Glanz.
Schloss Lauterbach im vorweihnachtlichen Glanz. © privat

Lauterbach. Drei Jahre gab es keine Schlossweihnacht. Der Förderverein Schloss und Park Lauterbach hat die Corona-Zwangspause gut überstanden und sie intensiv genutzt. Davon kann man sich am 4. Dezember bei der 14. Schlossweihnacht ein Bild machen. Ab 13 Uhr steht das teilweise restaurierte Herrenhaus offen. "Wir haben damit begonnen, die ursprünglichen Raumstrukturen des 18. Jahrhunderts im ersten Obergeschoss wiederherzustellen", macht Bernd Thronicke, der das ehrenamtliche Schloss-Bauteam führt, neugierig.

Das erste Obergeschoss ist jetzt eine große Baustelle und kann zur Schlossweihnacht deshalb nicht genutzt werden. Mittlerweile sind fast alle im 19. und 20. Jahrhundert nachträglich eingefügten Wände entfernt, zugemauerte Türen wieder geöffnet und Türöffnungen, welche es historisch gar nicht gab, geschlossen. Auch alte Fußböden mit Felder-Dielung wurden freigelegt, wobei leider auch große Schadbefunde an alten Balken zum Vorschein kamen.

Einen Schwibbogen mit dem Lauterbacher Schloss gibt es auch.
Einen Schwibbogen mit dem Lauterbacher Schloss gibt es auch. © Randi Friese

Das weihnachtliche Treiben wird diesmal überwiegend im Freien stattfinden. Die Lauterbacher heiße Kirsche – eine Glühwein-Eigenkomposition des Fördervereins, bestehend aus Kirschwein und Gewürzen, wird für gute Laune sorgen. Ab 13 Uhr erklingen weihnachtliche Weisen des Posaunenchores Reinersdorf. Rund um das Schloss wird außerdem gebrutzelt und es gibt Stollen, weihnachtliches Gebäck, Kaffee und vieles mehr. An den großen Feuerschalen kann man verweilen und sich aufwärmen. Auch die Bücherstube ist geöffnet.

Gegen 15 Uhr lädt die Kita Lauterbach zum gemeinsamen Weihnachtslieder-Singen ein. Danach kommt der Weihnachtsmann. In der Weihnachtswelt im Gartensaal des Schlosses kann man Nützliches, Ausgefallenes, Handwerkliches und allerlei Schönes zum Verschenken entdecken. Oder in der Bastelstube im Kavaliershaus gemeinsam mit den Kindern selbst etwas herstellen.

Das kippelnde Klavier ist ein Geschenk einer Ebersbacher Familie.
Das kippelnde Klavier ist ein Geschenk einer Ebersbacher Familie. © privat

Ein wackliges Klavier, was nicht mit allen vier Beinen fest auf dem Boden steht, wo gibt es denn so etwas? Die Antwort ist: seit kurzem im Schloss Lauterbach als Geschenk von einer Familie aus Ebersbach. Das alte ungenutzte und nicht mehr spielfähige Klavier sollte ein würdiges neues Zuhause bekommen. Der Förderverein freut sich, denn das Instrument verkörpert ganz in seinem Sinne „Geschichte zum Anfassen“. Ende des 18. Jahrhundert erfunden, stand zu dieser Zeit so ein Tafelklavier fast in jedem gut situierten Haushalt, und man kann vermuten, vielleicht auch im Schloss.

Vereinsmitglied Christhard Grummt hat das alte Tafelklavier jetzt professionell und liebevoll restauriert, wieder in Stimmung gebracht und den „Hinkefuß“ mit einem Klötzchen ausgeglichen. Während im 19. Jahrhundert berühmte Musiker wie Clara Schumann, Richard Wagner und Franz Liszt auf Tafelklavieren spielten und komponierten, wird 200 Jahre später zur Schlossweihnacht Vereinsmitglied Burkard Bräuer dem Instrument Töne entlocken. Und den Besuchern kleine Musikstücke präsentieren.

Bei einer abendlichen Fackelwanderung für Groß und Klein durch den Schlosspark kann man Interessantes über das Schloss erfahren und den zweiten Adventssonntag ausklingen lassen. Mit dem Eintritt unterstützt der Besucher die weitere Sanierung und erhält den als Sammelobjekt beliebten Schloss-Button Magneten mit neuem Motiv. (SZ/krü)

  • Zweiter Advent: 13 bis 18 Uhr, Eintritt zwei Euro.