Großenhain. Es war ein feierlicher Moment: Peter von Siemens, der Ururenkel des berühmten Physikers, verlieh dem Großenhainer Gymnasium persönlich am 6. April 2001 den Namen „Werner-von-Siemens-Gymnasium“. Und er brachte eine Büste seines berühmten Vorfahren mit. Darauf hatten Schüler und Lehrer zwei Jahre in einer Partnerschaft mit der Zweigniederlassung der Siemens AG Leipzig hingearbeitet. In dieser Zeit machte die Schule mit dem vierten Platz im „Join Multimedia 2000“-Bundeswettbewerb auf sich aufmerksam. Exkursionen, Betriebspraktika und der Besuch der Expo waren Vorbereitungsaktivitäten. Daraufhin unterzeichnete die Siemens AG mit dem Gymnasium den Vertrag.
Die Namensgebung wurde mit einer Festwoche gefeiert. Die Schule war damals mit 1.450 Schülern und 93 Lehrern das größte Gymnasium Sachsens. Obwohl sie fünf Partnerschulen in Sachsen begleitete, vier in Leipzig, entschied sich Familie Siemens zur Namensgebung nur in Großenhain. Peter von Siemens hielt dazu die Laudatio. Wolfram Thost, Sprecher der Leitregion Ost der Siemens AG, wünschte sich mehr praxisnahes Wirtschaftswissen, größere Multimedia-Erfahrung sowie mehr Teamgeist und Zivilcourage in der Bildung. Was bedeutet es, einer Schule einen solchen Namen zu verleihen, fragte Regionalschulamtsleiter Joachim Hobohm. Vielleicht auch Halt zu finden, Ansporn, Vorbild. Er mahnte an, sich auf die Grundlagen unserer Kultur zu besinnen – das beginne damit, dass junge Menschen stolz auf die Familie, die Schule und natürlich auch die Gesellschaft sein können. Dass sie eine emotionale Bindung an Werte haben. Wie anders sollten sie sonst später Großes leisten können?
1866 hatte Werner von Siemens das dynamoelektrische Prinzip entdeckt. Die Schüler trafen sich nach der Festveranstaltung und einem Umzug in der Blumenhalle der Landesgartenschau zu einer großen Party.