Großenhain
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Großenhain: Ein Lotterleben in Sachsens Klöstern?

Der renommierte Landeshistoriker Professor Enno Bünz spricht am 22. November über mittelalterliche Klöster, auch über die im früheren Hayn.

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Sachsen hatte fast 80 Klöster und Stifte. Auch Großenhain besaß mehrere Klöster im Mittelalter.
Sachsen hatte fast 80 Klöster und Stifte. Auch Großenhain besaß mehrere Klöster im Mittelalter. © Markus van Appeldorn

Großenhain. Im Rahmen der Vortragsreihe #ISGV25 aus Anlass von 25 Jahren Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde Dresden gibt es am 22. November im Museum Alte Lateinschule Großenhain einen Vortrag des renommierten Landeshistorikers Professor Dr. Enno Bünz, Lehrstuhlinhaber für sächsische und vergleichende Landesgeschichte an der Universität Leipzig und Direktor des Instituts für sächsische Geschichte und Volkskunde.

Er spricht zum Thema „Ein wüstes, faules Leben? Sachsens Klöster vor der Reformation" Mit keiner anderen Einrichtung des Mittelalters haben die Reformatoren so radikal aufgeräumt wie mit den Klöstern. Im besten Fall wurden sie in Schulen umgewandelt, so in Meißen mit St. Afra und Grimma. Oder sie wurden als landesherrlicher Amtssitz genutzt wie in Altzella oder Chemnitz. Oder später Bibliothek wie in Großenhain. Die meisten Klöster sind fast spurlos verschwunden. Dabei war Sachsen ein klosterreiches Land, in dem fast alle Orden und religiösen Lebensformen vertreten waren.

Seit der Reformation wurden über das Klosterleben harte und wegwerfende Urteile gefällt. Aber war das Leben der Mönche und Nonnen, der Domherren und Kanoniker tatsächlich nutzlos und verkommen? Neueste Forschungen des Instituts für sächsische Geschichte und Volkskunde über die fast 80 Klöster und Stifte in Sachsen bieten ein anderes Bild und zeigen, wie sie das Land und die Menschen geprägt haben. Eine vergessene Geschichte, die jetzt wiederentdeckt wird. (SZ)

  • 22. November, 18 bis 20 Uhr, Eintritt frei, Kirchplatz 4