Großenhain
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Weniger Schadstoffe aus Haushalten

153 Tonnen wurden im Vorjahr von privaten Verbrauchern im Verbandsgebiet Oberes Elbtal eingesammelt. Das sind 40 Tonnen weniger als 2019.

Von Manfred Müller
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Altbatterien gehören nicht in den Hausmüll, sondern sind Sonderabfall. Sie kommen in solche Sammelboxen oder zum Schadstoffmobil.
Altbatterien gehören nicht in den Hausmüll, sondern sind Sonderabfall. Sie kommen in solche Sammelboxen oder zum Schadstoffmobil. © privat

Landkreis. Die Menge eingesammelter Schadstoffe im Gebiet des Abfall-Zweckverbandes Oberes Elbtal (ZAOE) ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. Fielen 2019 aus Privathaushalten rund 193 Tonnen an, so waren es 2020 nur noch 153 Tonnen. „Insgesamt ist die Tendenz eher rückläufig“, erklärt Verbandssprecherin Ilka Knigge. Auch die Corona-Beschränkungen dürften einen Anteil an dem niedrigen Schadstoffaufkommen haben. Den größten Anteil stellen lösemittelhaltige Farben, Druckfarben, Klebstoffe und Kunstharze, die massemäßig etwa die Hälfte der gesammelten Stoffe ausmachen. Es folgen pure Lösemittel mit knapp 23 Tonnen, Öle und Fette mit 14 Tonnen, Pestizide mit etwa 10 Tonnen, Batterien und Akkus mit sieben Tonnen sowie Reinigungsmittel mit mehr als vier Tonnen.

Die vom Schadstoffmobil eingesammelten Abfälle kommen zunächst ins Sonderabfall-Zwischenlager der Firma Nehlsen nach Gröbern. Dort werden sie sortiert und zur Verwertung oder Beseitigung in verschiedene Fachbetriebe gebracht. „In unseren Ausschreibungen geben wir vor, dass die Stoffe entsprechend der abfallrechtlichen Gesetze möglichst hochwertig verwertet oder schadlos beseitigt werden“, so Ilka Knigge. Die Verwertung brennbarer Abfälle, wie Verpackungen und Filter, erfolgt in Müllheizkraftwerken, das heißt, bei der Verbrennung wird Strom hergestellt. Die Lampen und Batterien werden aufbereitet und können zu einem Großteil stofflich und energetisch verwertet werden. Bei Chemikalienresten erfolgt die Beseitigung durch eine spezielle Behandlung, sprich: die Abfälle werden bei hohen Temperaturen oder mithilfe chemischer Verfahren unschädlich gemacht.

Der Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal wurde 1992 gegründet und organisiert die Müllentsorgung in den Landkreisen Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Er zeichnet verantwortlich für neun Verbandsdeponien. Acht davon sind geschlossen und werden fachgerecht saniert. Auf der Deponie Gröbern bei Meißen können aufgrund der Basisabdichtung und Sickerwasserfassung weiterhin Abfälle sowie Reste aus Behandlungsanlagen abgelagert werden.