Großenhain
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Wie der Hof zum Museum wurde

Der Denkmalstag rückt historische Gebäude in den Mittelpunkt. Am Sonntag zeigt das Bauernmuseum neue Eindrücke. Auch anderswo ist was los.

Von Kathrin Krüger
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Das Bauernmuseum Zabeltitz präsentiert sich am Sonntag zum Denkmalstag mit einigen Neuerungen.
Das Bauernmuseum Zabeltitz präsentiert sich am Sonntag zum Denkmalstag mit einigen Neuerungen. © Klaus-Dieter Brühl Archiv

Zabeltitz. Die meisten Großenhainer und Zabeltitzer kennen den denkmalgeschützten Dreiseithof in der Hauptstraße 54. Schulklassen und Klassentreffen sind gern hier für eine Zeitreise in die Vergangenheit zu Gast. Doch um sich im Reigen der Regionalmuseen auch für auswärtige Gäste noch mehr zu profilieren, bekam das Haus ein neues Museumskonzept. Mit Hilfe des Elbe-Röder-Dreiecks konnten neue Infotafeln erarbeitet und bei der Firma CWS in Auftrag gegeben werden. Sie stellen dar, wem der Dreiseithof früher gehörte und wie er zum Museumshof wurde. Zudem wird ein neuer Empfangstresen hergestellt. 

Diese neuen Besucher-Erlebnisse werden erstmals zum Hoffest am Tag des offenen Denkmals diesen Sonntag von 10 bis 18 Uhr präsentiert. Damit wird das Bauernmuseum anschaulicher und gewinnt an Charakteristik. Was gezeigt wird, soll zum Schwerpunkt bäuerlichen Wirtschaftens bis 1945 passen. Dafür hatte es auch eine gründliche Inventarisierung aller Objekte gegeben. Museumsleiter Jens Schulze-Forster geht es vor allem um die Jugend, die sich oft damalige landwirtschaftliche Handarbeit gar nicht mehr vorstellen kann. Der vordere Dreiseithof zeigt nun authentisch das Zabeltitzer Bauernleben im frühen 20. Jahrhundert. Für diese Zeitreise ist der Gästeempfang jetzt in der Wohnstube des Auszugshauses untergebracht. 

Neben diesen Veränderungen ist am Sonntag auch Zeit für gute Unterhaltung. Das Hoffest bietet Vorführungen, Musik und Imbissangebote. "Das Bauernmuseum ist jetzt wieder zu den gewohnten Zeiten geöffnet", so der Museumsleiter. Besucher werden gebeten, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.  

Zum Tag des offenen Denkmals hat zudem das Museum Alte Lateinschule in Großenhain von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Auch wenn die Deutsche Stiftung Denkmalschutz das diesjährige Motto "digitales Erleben" in den Focus rückt, spielt in Großenhain die 600-jährige Geschichte der Stadtschule eine Rolle. Auch hier ist der Eintritt frei. 

In Oelsnitz steht das Herrenhaus am Denkmalstag von 14 bis 16 Uhr zur Besichtigung offen. Joachim Rothe vom Heimatverein führt Besucher durchs Rittergut und bietet Kaffee an. In Schönfeld kann das Schloss ab 13 Uhr besichtigt werden. Das Schlosscafé lädt zum Verweilen ein, die Barocktänzer der Gruppe Les amis de la dance baroque treten in historischen Kostümen auf. 

Park Lauterbach zeigt Kunst

Randi Friese vom Förderverein Schloss und Park Lauterbach verkauft am Sonntag ihr neues Buch "300 Jahre Schloss und Park Lauterbach".
Randi Friese vom Förderverein Schloss und Park Lauterbach verkauft am Sonntag ihr neues Buch "300 Jahre Schloss und Park Lauterbach". © Christoph Opitz

Auf Schloss Lauterbach lädt der Förderverein nach der Corona-Zwangspause endlich wieder Besucher ein, sich vom weiteren Sanierungsfortschritt zu überzeugen. Auch hier findet der Denkmalstag überwiegend im Freien statt. Nur im Rahmen einer Führung kann man die zwei zugänglichen Etagen des Schlosses und das Blaulichtstübchen - die größte Privatsammlung mit Exponaten von Polizei und Zoll aus 300 Ländern der Erde - besichtigen.

Die größte Bücherstube ihrer Art im Kavalliershaus ist geöffnet. Der Park wird sich in eine große Kunstausstellung und einen Marktplatz bildender Künstler der Region verwandeln. Unter dem Motto "Kunst im Schlosspark" stellen zahlreiche professionelle Kunstschaffende ihre Werke der Malerei, Grafik, Plastik, Fotografie und Porzellankunst vor. Wer möchte, kann den Künstlern bei ihrer Tätigkeit über die Schulter schauen.

Erhältlich ist auch das neue Buch von Randi Friese „300 Jahre Schloss und Park Lauterbach - ein Spaziergang durch Raum und Zeit“ mit vielen Zeitzeugenberichten, Hintergrundgeschichten zum Turmbau und kurzweiligen Episoden aus dem Vereinsleben. Schlossmaler Roland Schwenke ist auch da, es gibt kulinarische Genüsse mit Kaffee und Kuchen, Getränke und Lauterbacher Rotznasen. 

Führungen im Nostalgiekeller

Der Ortrander Kultur-Güter-Schuppen ist am Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Interessierte sind zu Führungen durch den ehemaligen Güterschuppen und den Nostalgiekeller “Zum Abstellgleis” im früheren Bahnhof eingeladen. Ebenso können das ehemalige Badehaus “kleines Eisenbahnmuseum” und die beiden nostalgischen Eisenbahn-Waggons, die zur Pension umgebaut wurden, besichtigt werden. Für Unterhaltung sowie das leibliche Wohl sorgt der Verein Kultur-Güter-Schuppen e. V. Besucher sollen sich bitte vorher anmelden unter 035755 55500.

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