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Zabeltitz bekommt eine Opernpremiere

Am 9. Juni 2023 wird "Rusalka" von den Landesbühnen am Bauernmuseum aufgeführt. Ein junges Regieteam gewann dafür zwei Preise.

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Gastspielmanagerin Jane Taubert, Hannah Ebenau, Jeffrey Döring, Ausstattungsleiter Ralph Zeger, Intendant Manuel Schöbel, Operndirektorin Kai Anne Schuhmacher und Musiktheaterdramaturgin Gisela Zürner mit dem Bühnenmodell in den Landesbühnen Radebeul.
Gastspielmanagerin Jane Taubert, Hannah Ebenau, Jeffrey Döring, Ausstattungsleiter Ralph Zeger, Intendant Manuel Schöbel, Operndirektorin Kai Anne Schuhmacher und Musiktheaterdramaturgin Gisela Zürner mit dem Bühnenmodell in den Landesbühnen Radebeul. © René Jungnickel

Zabeltitz. Das wird ein großer Tag für das Bauernmuseum am 9. Juni nächsten Jahres. Im Innenhof werden die Landesbühnen die Oper Rusalka in einer Inszenierung im Mini-Format veranstalten: eine mobile Produktion mit Kammerorchester, eine "Oper für alle“. Ungewöhnlich für das Radebeuler Theater ist damit nicht nur der Open-Air-Veranstaltungsort. Zur Suche nach einem jungen Regieteam wurde auch ein bundesweiter Wettbewerb ausgeschrieben. Der Jury- und Publikumspreis dazu wurde am vorigen Sonntag in den Landesbühnen Radebeul vergeben.

Fünf junge Teams, aus über vierzig Bewerbergruppen ausgewählt, stellten ihre Inszenierungskonzeptionen vor. Erfreulich: Theater-Jury und Publikum vergaben ihren Preis an das gleiche Inszenierungsteam. Jeffrey Döring (Regie) und Hannah Ebenau (Bühne und Kostüme) haben Antonín Dvořáks lyrisches Märchen mit reduzierter Sängerbesetzung offenbar am überzeugendsten interpretiert. Grundsätzlich geht es in "Rusalka" um die tragische Entfremdung des Menschen von der Natur. Für die Liebe zu einem Prinzen verlässt die Nixe Rusalka das Reich der Elementargeister und opfert dafür ihre Stimme. Da die Menschen Fremde jedoch nicht verstehen können und die "stumme" Natur schon gar nicht, wird Rusalka von ihrem Prinzen verstoßen. Seine Reue kommt zu spät.

Im Innenhof des Zabeltitzer Bauernmuseums feiert am 9. Juni die Oper Rusalka Premiere.
Im Innenhof des Zabeltitzer Bauernmuseums feiert am 9. Juni die Oper Rusalka Premiere. © Kristin Richter

Barrieren abbauen ist das Anliegen der Inszenierung, nicht nur für Menschen, die sich normalerweise nicht in Opernhäuser trauen, sondern auch für Leute, denen der Zugang zu Musiktheater sonst verschlossen bleibt. Regisseur Jeffrey Döring, unter anderem Gründer und künstlerischer Leiter beim Verein Goldstaub, sieht einen Schwerpunkt seiner Arbeit seit Jahren in der Arbeit mit Gehörlosen und der künstlerischen Erforschung der deutschen Gebärdensprache auf der Bühne. Das gemeinsame Konzept mit der freischaffenden Bühnen- und Kostümbildnerin Hannah Ebenau erweitert das Ensemble um eine gehörlose Darstellerin. „Die gehörlose Rusalka erzählt und kommentiert das Geschehen rückblickend in Gebärdensprache“, so das Regieteam. Im Zabeltitzer Bauernmuseum sind bereits Erklärungen der Ausstellung in leichter Sprache für Kinder und geistig Beeinträchtigte zu finden. (SZ/krü)