Wahlen in Schönfeld: "Mehr agieren statt reagieren"

Herr Lindenau, welchen Bezug haben Sie zur Gemeinde Schönfeld?
Hier ist meine Heimat, hier leben unsere Familien!
Warum bewerben Sie sich für das Amt des Bürgermeisters?
Ich habe schon immer versucht, an gesellschaftlichen Projekten im Dorf mitzuwirken. Die Aufstellung zur Wahl für den Gemeinderat war der nächste Schritt. Zusätzlich wurde ich in den vergangenen zwei Jahren oft allerorts angesprochen, ob ich mir nicht vorstellen könnte, Bürgermeister zu werden.
Im Generationenwechsel in der Gemeindeverwaltung sehe ich eine weitere Chance, notwendige Projekte anzugehen und mit motivierten Leuten die Zukunft unserer Gemeinde zu gestalten. Hier kann ich meine beruflichen Erfahrungen einbringen und bin bereit, bei offener und ehrlicher Kommunikation auch Kompromisse einzugehen.
Welche Prioritäten möchten Sie im Fall Ihrer Wahl zum Gemeindechef setzen?
Die Bürger unserer Gemeinde haben verschiedene Erwartungen. Da geht es um Kleinigkeiten bis hin zu großen Projekten, sei es Ortsumfahrung B 98, Feuerwehr, Schule, Kindergarten, Hort oder Dorfgemeinschaftshäuser u.v.m. Das brennt den Bürgern auf den Nägeln, wie ich bei meiner Runde durch die Dörfer in Gesprächen immer wieder erfahren durfte. Dabei dürfen wir Grundsätzliches aber nicht vernachlässigen.
Ich weiß, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Ständiges Lamentieren und die bestenfalls befriedigende Haushaltssituation anzuführen, bringt uns aber nicht weiter. Wir müssen zukünftig wieder mehr agieren als nur zu reagieren. Dazu ist es notwendig, Projekte aufzuzeigen, deren Kosten zu kennen, Fördermöglichkeiten auszuloten und Prioritäten und glaubwürdige Zeiträume für die Umsetzung festzuhalten. Mindestens genauso wichtig ist mir, respektvoll miteinander umzugehen und eine offene und ehrliche Kommunikation zu führen. Dabei kann ich gut zuhören und eine andere Meinung akzeptieren. Nur im Dialog mit Institutionen und Vereinen, Unternehmern vor Ort, aber auch mit den übergeordneten Behörden können wir lösungs- und zielorientiert zusammenarbeiten und die anspruchsvollen Aufgaben bewältigen.
Welche „Strategie“ würden Sie hinsichtlich der Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden verfolgen – Kooperation, Fusion, Eigenständigkeit?
Die Zusammenarbeit mit unseren Nachbargemeinden sowie der Stadt Ortrand ist mir wichtig. Ein Ausbau des grundzentralen Gemeindeverbundes birgt sicher noch Synergieeffekte und kann nur Vorteile für alle Seiten bringen. Zudem sichert er ein Stück weit auch unsere Selbstbestimmung.
Eine Fusion steht nicht zur Debatte. Größe garantiert keinen Erfolg, macht noch unflexibler.
Wie wollen Sie es schaffen, junge Menschen dazu zu bewegen, sich in Schönfeld dauerhaft niederzulassen?
Das Leben auf dem Dorf, speziell für junge Familien, ist deutlich mehr als eine Alternative zur Stadt. Hier gibt es nur noch selten leer stehende Höfe, oft leben mehr als zwei Generationen zusammen. Zusammenhalt und gegenseitige Hilfe sind schon für die Kleinsten prägend und typisch für die Region. Eine Initiative zur Bereitstellung von erschwinglichem Bauland ist eine Möglichkeit, die weitere Ansiedlung von Familien zur forcieren. Solide Kinder- und Bildungseinrichtungen mit passender Infrastruktur sind die Basis. (SZ)