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"Putins Nachrichtenkanäle reichen bis in den Kreis Meißen"

Schon 17 Jahre lebt der Ukrainer Wadim im Großenhainer Land. Seit Kriegsbeginn ist der einstige sowjetische Offizier gedanklich in der Heimat - und fürchtet Schlimmes.

Von Catharina Karlshaus
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In der Ferne wird die Sorge jeden Tag größer: Wadim und seinen ukrainischen Landsleuten machen die Bilder vom Krieg aus der Heimat schwer zu schaffen.
In der Ferne wird die Sorge jeden Tag größer: Wadim und seinen ukrainischen Landsleuten machen die Bilder vom Krieg aus der Heimat schwer zu schaffen. © Kristin Richter

Großenhain. Das vereinbarte Treffen wird mehrfach verschoben. Ist beim ersten Mal keine Zeit für ein Gespräch, weil gewissermaßen über Nacht Wohnungen für ukrainische Landsleute eingerichtet werden müssen, macht sich Wadim eine Woche später selbst auf den Weg an die Grenze. Am Abend zuvor habe man die Nachrichten im Fernsehen gesehen und schließlich angesichts der verheerenden Bilder in Mariupol noch in der Nacht entschieden, gemeinsam mit einem Freund ein paar Mütter mit kleineren Kindern in Sicherheit zu bringen. "Die Situation ist absolut dramatisch und es ist schwer einzuschätzen, wie lange es noch möglich ist, dass Menschen gefahrlos die Ukraine verlassen zu können", sagt der 59-Jährige und wiegt nachdenklich den Kopf.

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