Großenhain
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Radiomacher in der SZ-Redaktion

Schülerinnen des Großenhainer Werner-von Siemens-Gymnasiums sorgen in den Pausen für coole Musik. Nun wollten sie wissen, wie eine Tageszeitung entsteht.

Von Catharina Karlshaus
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Über die Schulter geschaut: Großenhains Redaktionsleiterin Catharina Karlshaus erklärte Melissa Lorenz, Emma Tröbs, Tessa Gruhl und Cecilie Mrosk, wie die Nachrichten verarbeitet werden.
Über die Schulter geschaut: Großenhains Redaktionsleiterin Catharina Karlshaus erklärte Melissa Lorenz, Emma Tröbs, Tessa Gruhl und Cecilie Mrosk, wie die Nachrichten verarbeitet werden. © Kristin Richter

Großenhain. Bei so viel ehrlichem Interesse, sollte langjährigen Journalisten um die Zukunft ihres Berufsstandes eigentlich nicht bange werden. Zumindest die Schülerinnen des Großenhainer Werner-von-Siemens-Gymnasiums, welche in der letzten Woche vor den wohlverdienten Ferien im Büro der SZ-Lokalredaktion auf der Schloßstraße vorbeischauten, brachten alles mit, was es braucht: Neugierde, die Fähigkeit zum Zuhören und eine gute Portion Wissensdurst, die Carola Walther freuen dürfte.

Die Lehrerin für Musik und Deutsch leitet seit vielen Jahren das Ganztagesangebot Schulradio "aktiv" und hat in den Mädchen der Klassen sechs bis neun ganz offensichtlich sehr aktive Mitstreiter gefunden. Während sie alle gemeinsam dafür sorgen, dass der zuweilen lange Schultag mit Musik aller Art beginnt und die Pause zwischen den Unterrichtseinheiten auch durch eine entsprechende Geräuschkulisse über die Lautsprecher erholsam ihrem Namen alle Ehre macht, wollen sie an diesem Tag nun wissen, wie die Sächsische Zeitung entsteht.

Und zwar jene, die am frühen Morgen im heimatlichen Briefkasten steckt. Aber auch jene, die es gewissermaßen zu jeder Zeit, an jedem Ort aufs Handy, Tablet oder dem Laptop zu lesen gibt. Woher der thematische Inhalt dafür kommt, ist dabei nur eine der vielen Fragen. Sind die Kalender der Schreibenden wirklich immer proppenvoll mit Terminen gefüllt oder wie geraten die Fotos überhaupt auf die Seite? Fahren die Autoren eines Beitrags über die schwere Unwetterkatastrophe im Rheinland extra für wenige Stunden dahin, wie lang ist ein Arbeitstag in der Redaktion, müssen die einzelnen Beiträge im Internet bezahlt werden und klaffte auf einer Seite abends schon mal eine unerkannte Lücke? Und schließlich - wer entscheidet eigentlich darüber, was überhaupt veröffentlicht werden soll?

Antworten bekamen die Jugendlichen reichlich. Der Aufbau der gedruckten Zeitung wurde dabei ebenso zum spannenden Unterfangen wie die Inhalte und das Erkennen einer Struktur. Dass die einzelnen Teile etwa als Buch bezeichnet werden, war selbstverständlich unbekannt. Und auch die Tatsache, dass der Beitrag im unteren Teil der Seite redaktionsintern als "Kellertext" gehandelt wird, konnte getrost als neue Information verbucht werden. Online gestellte Texte, hochgeladene Bilder und grüne Balken, die auf Korrektur gelesene Artikel hinweisen - das Interesse für den Journalismus sollte zumindest geweckt worden sein.