Wilsdruff. Die Hoffnung, in der Fußball-Landesliga nach der Hinrunde zumindest noch einen Teil der Meister- und Abstiegsrunde im Mai und Juni austragen zu können, wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erfüllen. Die Spielausfälle, die auch nach dem Re-Start Woche für Woche hinzukommen, werden für eine erneute Modifizierung des Spielmodus sorgen.

In dieser Woche will der SFV in einer Videokonferenz mit den Vereinen abstimmen, wie bis zum Saisonende am 25. Juni verfahren wird. Bereits am Wochenende soll die Entscheidung fallen. Viel deutet darauf hin, dass der 19. und damit letzte Spieltag auf das letzte Juni-Wochenende verschoben wird, um den Vereinen zuvor Gelegenheit zu geben, ihre Nachholspiele zu absolvieren.

Am 13. Spieltag wurden drei Partien abgesetzt, unter anderem das Duell zwischen der BSG Stahl Riesa und dem VfL Pirna-Copitz. Die Gäste hatten gegenüber Staffelleiter Klaus-Jürgen Berger etliche Corona-Fälle nachgewiesen und damit eine kurzfristige Verlegung der Partie begründet. „Sehr ärgerlich, wir hatten fast den kompletten Kader beisammen und wollten unbedingt zu Hause spielen“, so Stahl-Coach Karsten Oswald.

„Aber, die Gesundheit geht immer vor.“ Von einem Spielausfall war auch der SC Freital betroffen. Der bisherige Tabellenführer musste die Spitzenposition an den SSV Markranstädt (1:0 gegen Lößnitz) abtreten. Der Großenhainer FV (3.) zog durch einen 1:0-Sieg bei Schlusslicht SG Motor Wilsdruff mit den Freitalern nach Punkten gleich. Kapitän Eric Bachmann erzielte nach 35 Minuten das Tor des Tages. Nach einer Flanke von Eric Prentki war der Spielführer mit dem Kopf zur Stelle.

Großenhain erarbeitet sich das Spielglück

„Man hat gesehen, dass die Wilsdruffer in diesem Jahr schon drei Pflichtspiele in den Beinen hatten“, befand GFV-Trainer Steve Dieske. „Motor hatte zwei richtig gute Möglichkeiten zum 1:0, aber wir sind von Minute zu Minute besser ins Spiel gekommen.“

Nach der Pause wirkten die Aktionen der Großenhainer wesentlich strukturierter. Nach einem Foul an Tom Hartung und dem folgerichtig verhängten Strafstoß jagte Sepp Kunze das Leder aber über die Querlatte (56.). „In der Folgezeit hatten wir zwei, drei richtig Konterchancen, verpassen aber erneut das 2:0“, so Dieske. Glück hatten die Großenhainer, als die Gastgeber im Schlussgang nur die Torumrahmung trafen.

„Das Spielglück haben wir uns erarbeitet. Es war und ist eine schwierige Situation, auch wenn wir zahlenmäßig einen guten Kader beisammenhatten“, sagte Dieske nach Spielende. „Die Nachwirkungen der Corona-Infektionen spürt man immer noch deutlich. Ich finde es zum Teil schon fahrlässig, dass wir Spieler aufstellen müssen, die eigentlich noch ein, zwei Wochen pausieren sollten. Mit dem Ende der Quarantäne ist die Krankheitsgeschichte längst nicht beendet, das sollten sich alle Entscheidungsträger immer vor Augen führen.“

Zu allem Überfluss musste der Trainer noch mit ansehen, wie Routinier Stefan Höer in der 2. Minute im Rasen hängen blieb und sich das Knie übel verdrehte. „Er wird uns fehlen, Wochen oder sogar Monate. Genaueres wissen wir erst nach der MRT-Diagnose.“

RBC-Coach freut sich über Teamleistung

Einen richtig guten Lauf haben die Radebeuler. Nach Siegen in Neusalza-Spremberg und Marienberg, setzte sich der RBC im heimischen Weinbergstadion mit 2:0 gegen den VfB Empor Glauchau durch. Oliver Merkel (27.) und der Anfang des Jahres verpflichtete Denny Krahl (86.) erzielten die Tore.

„Das war eine starke Teamleistung gegen eine gute Glauchaer Mannschaft“, freute sich RBC-Trainer Daniel Wohllebe. „Fußballerisch haben wir noch Luft nach oben. Gefreut habe ich mich über die Jungs, die reingekommen sind, weil sie sofort Akzente gesetzt haben“, lobte der Trainer seine beiden eingewechselten Routiniers Benno Töppel und Zdenek Kopas.

Am kommenden Wochenende steht der 14. Spieltag an. Die Großenhainer erwarten auf der heimischen Kampfbahn die SG Taucha 99. Stahl Riesa gastiert bei der SG Striesen, die bei Blau-Weiß Leipzig mit 1:2 unterlag. Die Radebeuler werden vom VfL Pirna-Copitz erwartet, vorausgesetzt es stehen dort genügend Spieler zur Verfügung. Alle drei Begegnungen werden am Samstag um 15 Uhr angepfiffen.