Großenhain. Sportvereine der Stadt sind momentan hin- und hergerissen. Mitte März durften sie unter harten Corona-Auflagen kurzzeitig Training für Sportler bis 15 Jahre anbieten. Die Stadtverwaltung hatte da die Außenbereiche der Jahnkampfbahn, das Stadion der Freundschaft sowie die Außenbereiche im Sportpark Husarenviertel freigegeben.
Das "Glück" war nur von kurzer Dauer: Wegen wachsender Inzidenzzahlen in Sachsen und im Landkreis gab es die "Rolle rückwärts". Die Sächsische Corona-Schutz-Verordnung, die vom 1. bis 18. April gültig ist, bringe zum Stand 30. März "keine Erwartungen hinsichtlich des inzidenzunabhängigen Sports im Außenbereich mit sich", hieß es dazu auf SZ-Anfrage aus dem Großenhainer Rathaus.
Nun die nächste Kehrtwende. Am Ostermontag erließ der Landkreis Meißen die 13. Allgemeinverfügung zum Vollzug des Infektionsschutzgesetzes und der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung und lockerte mit Wirkung ab Dienstag einzelne Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Für den Vereinssport heißt das: Individualsport allein oder zu zweit und in Gruppen von bis zu 20 Kindern und Jugendlichen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres im Außenbereich, auch auf Außensportanlagen, ist erlaubt. Großenhains Rathaus bestätigte auf SZ-Anfrage, "die Außenbereiche gemäß Allgemeinverfügung und vorliegendem Hygienekonzept" zu öffnen. Allerdings sei fraglich, ob die Vereine in Anbetracht der aktuellen Temperaturen und der organisatorischen Unsicherheiten wirklich davon Gebrauch machen wollen.
Die Aktiven vom Handballclub Großenhain jedenfalls verzichten zunächst darauf. "Nein. Diese Woche macht der HCG noch kein Training", so Vereinssprecher Steffen Hubrich. Es sei zu kalt und außerdem Ferienwoche. Am Freitag werde der HCG-Vorstand beraten, wie weiter verfahren wird.
Anders bei den Großenhainer Rollsportlern. "Wir wollen am Freitag wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen", so Ute Enger, Vorsitzende des Großenhainer Rollsportvereins. Vorher habe das Wetter ein Training noch nicht zugelassen, doch die Hoffnung ist groß. "Natürlich freuen wir uns sehr darauf und hoffen dass nun die Sportstätten bzw. Außenanlagen offen bleiben", so Ute Enger.
Auch den Nachwuchs vom Großenhainer Fußballverein zieht es wieder auf den Sportplatz. Am Mittwoch kam die schriftliche Zusage, dass trainiert werden darf. Die Fußballer seien angeschrieben und über die Trainingszeiten informiert worden, so GFV-Geschäftsführer Alexander Gleis. Bis zu zweimal pro Woche wolle man jedem Nachwuchsteam auf den drei zur Verfügung stehenden Plätzen Training anbieten. "Es geht vor allem darum, dass man endlich wieder gemeinsam Sport treiben kann", so Gleis.