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Vor laufender Kamera ins Großenhainer Eheglück

Eine klassische Schnapszahl-Trauung: Lilia und Daniel Klimow gaben sich am 2.2.2022 um 2 Uhr nachmittags das Jawort. Und die Fernsehnation kann dabei sein.

Von Catharina Karlshaus
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Schnapszahl-Trauung: Lilia und Daniel Klimow haben sich in Anwesenheit ihrer Tochter Maria inmitten eines MDR-Fernsehteams am 2.2.2022 nachmittags um 2 Uhr im Großenhainer Rathaus das Jawort gegeben.
Schnapszahl-Trauung: Lilia und Daniel Klimow haben sich in Anwesenheit ihrer Tochter Maria inmitten eines MDR-Fernsehteams am 2.2.2022 nachmittags um 2 Uhr im Großenhainer Rathaus das Jawort gegeben. © Norbert Millauer

Großenhain. 23 Prozent waren nicht das, was der strahlende Mann im leuchtend blauen Anzug wollte. Nein, die Gefahr von 23 Prozent inmitten von immer und ewig waren Daniel Klimow letztlich dann wohl doch satte 23 Prozent zu viel. Denn gleich nun, ob der 24-jährige Großenhainer künftig tatsächlich zu jenen Männern gehören würde, die laut bundesdeutscher Statistik angaben, schon einmal den eigenen Hochzeitstag vergessen zu haben - dieses Risiko wollte der gebürtige Kasache weitblickend nun wirklich nicht eingehen. „Deshalb habe ich mich in Abstimmung mit meiner Frau für ein Datum entschieden, das ich von vornherein nicht vergessen kann“, erzählt Daniel Klimow und lacht verschmitzt seine zukünftige bessere Hälfte an.

Allerdings: Letztlich wird es gewiss nicht nur dieser 2.2.2022 sein, der dem Bräutigam nachhaltig im Gedächtnis bleiben sollte. Hatte er tags zuvor im Telefonat mit Sächsische.de noch glaubhaft versichert, die Nervosität halte sich in Grenzen, tritt er allen Bekundungen zum Trotz, absolut nicht aufgeregt zu sein, neben seiner Fast-Ehefrau nun doch ein wenig unruhig von einem Fuß auf den anderen. Und kein Wunder auch! Das zufällige Kennenlernen vor sechs Jahren in Dresden hat ihm nicht nur Lilia beschert, sondern in wenigen Minuten mehr Aufmerksamkeit, als er und seine bisherige Verlobte sich jemals vorstellen konnten. Eine hübsche, gebürtige Ukrainerin, welche im schicken weißen Kleid wie er im Großenhainer Rathaus auf den entscheidenden Moment wartet.

Dicht neben ihnen ihr kleiner Sonnenschein Maria. Das zweieinhalbjährige Mädchen im schmucken Prinzessinnen-Kleidchen, das sonst um diese Zeit sicherlich ein erholsames Mittagsschläfchen hält, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nicht nur, dass die Angehörigen ihrer Eltern inzwischen eingetroffen sind. Nein, besonders interessant dürften auch jene drei Männer sein, die sie bisher noch nie zuvor gesehen hat. MDR-Redakteur Steffen Hengst nebst Kameramann Axel Giebel und Tontechniker Sven Rathge werden nämlich gleich aufnehmen, was ein paar Stunden später zur allerbesten Sachsenspiegel-Zeit um 19 Uhr über die Bildschirme laufen wird. Ein besonderes Jawort im zugelassenen Personenkreis entsprechend der jetzt noch geltenden Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung und ein romantisches Bekenntnis an einem besonderen Kalendertag.

Dass es nun ausgerechnet dieser geworden ist, sei dabei gar nicht bewusst geplant gewesen. "Ich habe Lilia schon Weihnachten 2019 einen Heiratsantrag gemacht und wir beabsichtigten, im darauffolgenden Jahr zu heiraten. Doch dann kam die Pandemie und wir haben die Eheschließung, welche in unserer Heimat schon mal mit gut 300 Gästen gefeiert wird, wieder verschoben", erzählt Daniel Klimow. Wie er betont, sei die weitaus geringere Anzahl der nun anschließend mit ihnen zu Hause Feiernden aber an diesem 2. Februar auch nicht alles entscheidend. Ganz im Gegenteil! Wichtig wäre vor allem die Anwesenheit von Eltern, Großeltern, Geschwistern, Trauzeugen sowie vor allem dem tiefen Bewusstsein, welcher sich hinter dem Verwaltungsakt letztlich verberge - endlich eine Familie zu sein, die auch einen gemeinsamen Nachnamen trage. "Ich bedauere eigentlich nur, dass es mir nicht gelungen ist, mit einem alten, original russischen Wagen vorgefahren zu sein! Doch so sehr ich mich auch bemüht habe, war keiner für dieses Datum zu bekommen", verrät Daniel Klimow und schüttelt den Kopf.

Wenig später lautet das alles entscheidende Statement der beiden jungen Großenhainer vor Standesbeamtin Steffi Gärtner erfreulicherweise alles andere als verneinend. Die traditionelle Frage wird in Anwesenheit des MDR-Teams laut und deutlich mit Ja beantwortet. Im Beisein von gerührter Verwandtschaft, gewissermaßen einem deutschlandweiten Fernsehpublikum und einem neuen, in wenigen Monaten zu erwartenden Familienmitglied, welches sich das alles eines Tages ganz sicher ausführlich von seinen Eltern erzählen lassen wird. Von jener Hochzeit am 2.2.2022 um 2 Uhr nachmittags in Großenhain, die nicht mal Papa vergessen sollte. Saechsische.de gratuliert herzlich und wünscht alles Gute für den weiteren gemeinsamen Lebensweg!

Impressionen der Trauung werden am 2. Februar im MDR-Sachsenspiegel ab 19 Uhr oder in der MDR-Mediathek zu sehen sein.