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Willkommen in der Großenhainer Zukunft

Ideen, Wünsche, Anregungen und alles, was das jugendliche Herz begehrt, sind gerade jetzt willkommen: Denn es gilt, eine stattliche Summe auszugeben.

Von Catharina Karlshaus
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Ludwig Trapp (links) und Raimo Siegert haben in den vergangenen Tagen kräftig die Werbetrommel geschlagen. Gesucht werden Ideen und Wünsche von engagierten Kindern und Jugendlichen.
Ludwig Trapp (links) und Raimo Siegert haben in den vergangenen Tagen kräftig die Werbetrommel geschlagen. Gesucht werden Ideen und Wünsche von engagierten Kindern und Jugendlichen. © Kristin Richter

Großenhain. In der Röderstadt stehen die Zeichen auf "wünsch-dir-was". Allen finanziellen und klagenden Unkenrufen zum Trotz dürfen zumindest die jungen Bewohner mal gedanklich über die Stränge schlagen und ernsthaft darüber nachdenken, was vielleicht in ihrem Jugendclub oder auf dem Pausenhof fehlen könnte. Eine Tischtennisplatte, neue Sitzmöbel, eine moderne Musikanlage oder Sportgeräte. Der Möglichkeiten gibt es ganz gewiss viele und der richtige Moment darüber nachzudenken, was für ein besseres Lebensgefühl nach Schule oder Arbeit geeignet wäre, sei genau jetzt.

Großenhains Kulturkoordinator Jörg Withulz, Raimo Siegert, der sich in Sachen Mobile Jugendarbeit verantwortlich zeichnet, und Kenner der jugendlichen Szene, Ludwig Trapp, machen aus ihrer Begeisterung keinen Hehl. Dass ihnen das "Zukunftspaket" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über 100.000 Euro beschert, sei einfach nur ein ganz wunderbarer Glücksumstand. Eine beachtliche Summe zur Verfügung gestellt für Vorhaben, die von Kindern und Jugendlichen zwischen 14 und 22 Jahren selbst bestimmt werden. "Neben der Volkssolidarität Riesa-Großenhain in Nünchritz haben sich auch andere Trägervereine in Großenhain-Priestewitz, Meißen, Gröditz, Riesa und Strehla beworben", weiß Jörg Withulz. Knapp 840.000 Euro würden aus diesem Fond in den Landkreis Meißen fließen und all jenen zugutekommen, die sonst nicht laut hier schreien dürften.

Zusammenkunft im "Downstairs"

Ziel sei es, den jüngsten Einwohnern ein Mitbestimmungsrecht und damit eine eigene Stimme zu geben. "Selbstverständlich können wir Erwachsene uns viele Dinge ausdenken und darüber fabulieren, was denn alles gut für die Mädchen und Jungen sein könnte. Aber genau dieses Vorsetzen oder Überstülpen soll es eben nicht sein", erklärt Jörg Withulz.

Eigeninitiative, mit denen Großenhain bereits in der Vergangenheit die allerbesten Erfahrungen gemacht hat. Zahlreiche Projekte wie etwa letztlich auch die Gründung vieler Clubs wären gewissermaßen aus eigenem Antrieb, den Willen, selbst entwickelte Ideen umzusetzen, auf diese Weise entstanden.

Der Vorteil: was in anderen Städten und Gemeinden aufgrund des großzügig geschnürten Pakets erst gegründet werden musste, war in Großenhain schon vorhanden. Ein sogenannter Zukunftsausschuss, der nun am Donnerstagnachmittag – jeweils um 15.30 Uhr und um 17.30 Uhr – im Jugendclub "Downstairs" - zusammentreten werde.

Keine Angst vor der eigenen Courage

Eingeladen sind dabei all jene, die konkrete Wünsche und Vorstellungen formulieren können. Wie das gehen kann, haben Ludwig Trapp und Raimo Siegert in den vergangenen Tagen in die jugendliche Welt hinaus getragen. Über die sozialen Netzwerke seien Informationen ebenso verbreitet worden wie über Gesprächsrunden im Gymnasium, verschiedenen Schulen der Stadt und auch auf einer Klassensprechervollversammlung.

Bevor am 28. Juni Entscheidungen darüber getroffenen werden, welche Träume in Erfüllung gehen, seien die Kinder und Jugendliche aufgefordert, ihre Begehrlichkeiten im Ausschuss vorzutragen. Das vorhandene Geld, so Raimo Siegert, solle nicht einfach wie über die Goldmarie märchenhaft hinab regnen, sondern auch wohlverdient an den Antragsteller gehen. "Bis zum Jahresende muss die uns zugesprochene Summe umgesetzt sein. Ob das in fünf oder insgesamt 50 Projekten der Fall sein wird, entscheiden die jungen Leute durch ihre Kreativität beziehungsweise Beharrlichkeit selbst", geben die drei zu bedenken.

Angst vor der eigenen Courage müsse dabei übrigens niemand haben. Einerseits freue man sich schon sehr auf eine Vielfalt an Ideen, und andererseits werde beispielsweise der eigens für das Projekt eingestellte Ludwig Trapp den Jugendlichen mit Rat und Tat bei der Umsetzung zur Seite stehen. Deshalb der Rat der drei erfahrenen Großenhainer: In der Röderstadt stehen die Zeichen nicht so häufig auf "wünsch-dir-was". Deshalb nichts wie hin zum Zukunftsausschuss und mutig vortragen, woran es vielleicht auf dem Pausenhof, im Jugendclub oder dem Spielplatz fehlt.

Der Großenhainer Zukunftsausschuss tritt am Donnerstag im Jugendclub "Downstairs", Am Marstall 1, jeweils 15.30 Uhr und 17.30 Uhr zusammen.