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Großer Aufwand für kleine Busbuchten

In Commerau werden zwei Haltestellen saniert. Während der Bauarbeiten ist die Hauptstraße voll gesperrt. Doch nicht mehr lange.

Von Kerstin Fiedler
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Mitarbeiter der Firma STB See sanieren die Haltestellen im Königswarthaer Ortsteil Commerau. Noch in dieser Woche soll alles fertig sein.
Mitarbeiter der Firma STB See sanieren die Haltestellen im Königswarthaer Ortsteil Commerau. Noch in dieser Woche soll alles fertig sein. © SZ/Uwe Soeder

Königswartha. Eigentlich sollten nur die Löcher am Fahrbahnrand vor dem festen Buswartehäuschen im Königswarthaer Ortsteil Commerau verfüllt werden. Immer wieder bildeten sich nach einem Regenguss dort Pfützen. Doch dann begannen vor drei Jahren die Planungen dafür – und es gab immer neue Auflagen.

Diese Auflagen haben vor allem mit der Straßenklassifizierung zu tun. Denn die Hauptstraße durch Commerau ist eine Kreisstraße. Bereits 2017 stand die Investitionssumme für die Busbuchten im Haushalt der Gemeinde. Doch die Beantragung der Fördermittel und deren Bestätigung nahm eine Menge Zeit in Anspruch. Königswarthas Bürgermeister Swen Nowotny kann nur mit dem Kopf schütteln. „Wir haben fast zwei Jahre mit der Fördermittelstelle getextet“, sagt Nowotny. Die Kosten betragen für beide Straßenseiten rund 50.000 Euro. 75 Prozent ist der Fördersatz für das Vorhaben. Allerdings, und das ärgert den Bürgermeister, werden bei der Förderung die Planungskosten rausgerechnet. Und die Kosten für ein Planungsbüro betragen etwa ein Drittel der Summe. „Bleibt also am Ende nur eine Förderung von 50 Prozent“, rechnet Swen Nowotny.

Auf der anderen Seite hat er auch einen positiven Aspekt zu vermelden. Weil sich die Gemeinde mit dem Zvon, dem Zweckverband Verkehrsverbund, zusammengesetzt hat, um sich über die Gestaltung der Haltestellen zu unterhalten, hat der Zvon Geld dazugegeben. „Dadurch können wir die fehlende Förderung bei den Planungskosten wieder ausgleichen“, freut sich Swen Nowotny. Seiner Meinung nach ist es das erste Mal, dass der Verkehrsverbund Geld zu solch einer Maßnahme gibt und nicht nur Sachleistungen wie Unterstände.

Die Häuschen selber gab es bereits vor dem Ausbau der Buchten. Eins davon ist aus Stein und hält schon viele Jahre. Daran wird auch nichts geändert. Der Unterstand auf der anderen Seite stammt von der Haltestelle am Kirchplatz in Königswartha. Er wurde nach der Neugestaltung des Platzes dort nicht mehr gebraucht und zunächst eingelagert. Der Bauhof hat ihn aufgearbeitet. Nun wird er in Commerau aufgebaut.

Der Bürgermeister ist froh, dass er für diese Maßnahme auch noch einen Baubetrieb gewinnen konnte. Die Firma STB See konnte es einrichten. Es ist dieselbe Firma, die auch in Caminau an der B 96 gebaut hat. Dort werden derzeit noch Restarbeiten am Straßenrand erledigt. Zum Beispiel wird ein Bushäuschen noch aufgebaut, das ebenfalls nur aufbereitet wurde. Dankbar ist Nowotny auch, dass die Flächeneigentümer am Straßenrand zugestimmt haben, einige Quadratmeter für den Ausbau der Haltestellen zur Verfügung zu stellen.

Die beiden jetzt versetzt gestalteten Haltestellen sind vor allem auch für den Schulbusverkehr wichtig. Rund 20 Kinder benutzen den Bus, der sie entweder an Schulen in Hoyerswerda oder Wittichenau oder in der anderen Richtung nach Königswartha bringt. Ob es allerdings gelingt, solche behindertengerechte Bushaltestellen in allen Dörfern zu installieren, wagt Swen Nowotny zu bezweifeln. „In manchen Dörfern ist einfach der Bedarf gar nicht da“, sagt er. In den Ortsteilen gibt es viele Haltestelle, die in Ordnung sind, manche müssen nur befestigt werden. „Wir werden eine Prioritätenliste erstellen“, sagt Swen Nowotny. Er hofft, dass die Vollsperrung noch in dieser Woche aufgehoben werden kann.

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