Pirna
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Großes Frachtschiff passiert Pirna

Nach monatelangem Niedrigwasser wird auf der Elbe der Rumpf eines Tankers transportiert. Der hat noch einen weiten Weg vor sich.

Von Daniel Förster
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Der Transport eines riesigen Schiffsrumpfes über die Elbe in Pirna. Bei weniger als 150 Zentimeter Fahrrinnentiefe geht da nichts.
Der Transport eines riesigen Schiffsrumpfes über die Elbe in Pirna. Bei weniger als 150 Zentimeter Fahrrinnentiefe geht da nichts. © Daniel Förster

Mit ausreichend Wasser unterm Kiel hat das deutsche Schubschiff „Edda“ am Donnerstag einen riesigen in Tschechien gebauten Frachtschiffkörper durchs Elbtal gebracht. Innerhalb einer Woche schlängelte sich damit die "Edda" erneut auf der Elbe durch die Sächsische Schweiz. Am Nachmittag hatten Schlepper und Tanker Pirna erreicht und waren unter der historischen Stadtbrücke hindurch gefahren.

Nach monatelangem Niedrigwasser hatte „Edda“ vergangene Woche zunächst einen 86 Meter langen und 11,45 Meter breiten Kasko – ein künftiger Tanker ohne Motor und Aufbauten - gen Magdeburg befördert. Der Schiffsrumpf wartete bereits seit Juni auf der Werft im nordböhmischen Lovosice auf den Transport nach Holland. Den Kasko in Magdeburg festgemacht, fuhr „Edda“ sofort wieder nach Lovosice zurück, um den derzeit für die Schifffahrt günstigen Wasserstand auszunutzen und den zweiten großen Schiffskörper zu holen.

Am frühen Donnerstagmorgen war der Schleppverband gestartet und nach einem kurzen Zwischenstopp in der Schleuse am Schreckenstein in Ústí nad Labem direkt bis nach Dresden kurz hinter den Alberthafen gefahren. Um die kleine Schleusenkammer zu passieren, musste am Vortag erst Wasser in den Schiffsrumpf gepumpt werden, um ihm mehr Ballast zu geben. Wieder mit an Bord: Kapitän Lutz Peschel, der eigentlich den Personendampfer „Leipzig“, den größten Schaufelraddampfer der Sächsischen Dampfschifffahrt steuert, aber auch die Lizenz für derartige Riesentransporte auf der Elbe hat. Gemeinsam mit dem auf der „Edda“ angestammten Schiffsführer hat er auf die besten Bedingungen gewertet, um beide Tanker schnellstmöglich an ihr Ziel zu bringen.

Der niedrige Wasserpegel der Elbe hatte die Schiffstransporte eine Zeit lang verhindert. Mindestens 135 Zentimeter Fahrrinnentiefe sind für die Schifffahrt notwendig. Damit jedoch dieser spezielle Schubverband fahren kann, muss die Fahrrinnentiefe sogar 150 Zentimeter betragen.

Die beiden künftigen Tankschiffe sind für die Niederlande bestimmt. Über Hamburg und die Nordsee werden sie nach Werkendam geschafft, dort arbeitsfähig und manövrierfähig gemacht. 

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