Bischofswerda
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Großharthau: Rettung für die Röderteiche

Jetzt beginnen die Arbeiten zur Sanierung der beiden ausgetrockneten Gewässer. Dadurch bekommt das Dorf ein beliebtes Erholungsgebiet zurück.

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Der ausgetrocknete Große Röderteich in Großharthau vor einem Jahr. Jetzt beginnt die Sanierung dieses Gewässers und des benachbarten Kleinen Röderteiches.
Der ausgetrocknete Große Röderteich in Großharthau vor einem Jahr. Jetzt beginnt die Sanierung dieses Gewässers und des benachbarten Kleinen Röderteiches. © Archivfoto: Steffen Unger

Großharthau. Die Großharthauer bekommen ein beliebtes Naherholungsziel am Rande ihres Dorfes zurück. Im August beginnt die Sanierung des Großen und des Kleinen Röderteiches, teilt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) mit. Er ist Eigentümer der beiden Gewässer, die unmittelbar am Fluss Schwarze Röder liegen.  

Bereits im Jahr 2018 hatte der Nabu die Entscheidung getroffen, das fünf Hektar große Teichgebiet zu sanieren. Im April dieses Jahres wurden die aufwändigen Planungen abgeschlossen, sagte Nabu-Landesgeschäftsführerin Susanne Wenzlaff.  Jetzt stehen die Bauarbeiten unmittelbar bevor. 

Das Röderwehr wird abgebaut

Geplant ist unter anderem, den Kleinen Röderteich zu entschlammen sowie die baulichen Anlagen an den Zu- und Abflüssen beider Teiche zu erneuern. Der vorhandene Dauerstau der Schwarzen Röder wird im Zuge der Arbeiten aufgehoben zugunsten der ökologischen Durchgängigkeit des Flusses. Das sogenannte Röderwehr wird dafür vollständig abgebaut. 

Der Aufstau der Schwarzen Röder, der für die Wasserentnahme sowie zur Regulierung der Teichwasserspiegel erforderlich ist,  erfolgt künftig nur noch zeitweise, erläutert Susanne Wenzlaff. Dabei habe der Fluss Vorrang vor dem Befüllen der Teiche. Außerdem werden die Trenndämme zwischen der Schwarzen Röder und den Teichen wieder hergestellt beziehungsweise gesichert.

Die Kosten sind immens. 900.000 Euro wird der Nabu ausgeben. Das Projekt wird im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen (EPLR) gefördert.

Lebensraum für viele Tierarten

Mit dieser Investition wollen die Naturschützer mehrere Ziele erreichen. Zum einen geht es ihnen darum, die Funktionstüchtigkeit beider Teiche wieder herzustellen, um einer Vielzahl von Tieren - Wirbellosen, Weichtieren, Insekten, Fischen, Säugetieren und Vögeln - Lebensraum zu geben, ebenso Wasserpflanzen. Dabei wird der Kleine Röderteich mit einer Wassertiefe zwischen 30 und 70 Zentimetern und ausgedehnten Verlandungszonen bevorzugt als Laichgewässer für Amphibien fungieren. Hinzu kommt die Erholungsfunktion des Areals. 

Für die Fischzucht werden beide Teiche auch künftig keine Bedeutung mehr haben. Bereits im Jahr 2017 hatte der letzte Pächter laut Nabu aufgrund des schlechten baulichen Zustandes der Gesamtanlage und aus wirtschaftlichen Gründen den Pachtvertrag gekündigt. Seit diesem Zeitpunkt werden die Röderteiche nicht mehr kommerziell genutzt. Das soll auch in Zukunft so bleiben. 

Ehrenamtliche pflegen die Teiche

Im Hitzesommer 2018 war der Große Röderteich ausgetrocknet. Gründe dafür waren der ausgebliebene Regen, aber auch eine fehlende Wasserzufuhr, da auch die Schwarze Röder trocken gefallen war. In Absprache mit dem projektbegleitenden Ingenieurbüro verzichtete der Nabu darauf, den Teich angesichts der geplanten Baumaßnahmen wieder komplett anzustauen. Als sich der Teich nach der Sommertrockenheit 2018 wieder begann, mit Wasser zu füllen, wurde er von Fachleuten kontrolliert abgelassen.

Die ehrenamtlichen Mitglieder der Ortsgruppe Bischofswerda des Naturschutzbundes kümmern sich in ihrer Freizeit um die Pflege der beiden Röderteiche sowie weiterer Gewässer in Großharthau, darunter der Lobichteiche nahe der Bahnlinie zwischen den Stationen Großharthau und Weickersdorf. Diese Teiche hatte der Nabu bereits vor einigen Jahren saniert - mustergültig, wie Großharthaus Bürgermeister Jens Krauße (SPD) dem Naturschutzbund anerkennend attestiert. (SZ) 

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