Jetzt hängen sie wieder an den Türen – die Adventskränze. Der Theologe Johann Hinrich Wichern soll der erste gewesen sein, der gleich zwei Traditionen begründete – jene des Adventskalenders und die des Kranzes. Er betreute elternlose Kinder und stellte für sie einen Kranz mit 24 Kerzen auf, um das Warten auf den Heiligen Abend zu versinnbildlichen. Jeden Tag wurde eine weitere Kerze angezündet. Aus dieser Tradition heraus entstand der Kranz mit vier Kerzen, der die Adventssonntage symbolisiert. Natürlich bekommt man einen solchen Kranz in Gartenfachgeschäften und bei Floristen. Man kann sich aber auch einen großen Ring aus Stroh kaufen und ihn umwickeln. Buchs, Stechpalme oder Tannenzweige lassen sich mit feinem Draht umwickeln. Dann noch vier Kerzenhalter ins Stroh stecken – fertig.
Zierlauch im Gesteck
Adventsgestecke müssen nicht immer rund sein. Und zu Immergrünen und Kerzen dürfen sich auch andere gesellen. Die Deko-Klassiker sind Fichten und Tannenzapfen. Aber auch die kleinen Zapfen der Lärche machen sich hübsch, ebenso Hagebutten, die Samen von Rosen. Außerdem wirken Mohnkapseln, Zierlauch oder Judassilberling schön in Adventsgestecken und Kränzen.
Ein Stück Ewigkeit in der Wohnung
Während Kränze und Gestecke meist den ganzen Dezember die Wohnung schmücken, wird der Baum in vielen Familien erst am 23. oder 24. Dezember aufgestellt. Er symbolisiert mit seinen immergrünen Zweigen – wobei das Grün auch auf mit der Qualität des Baumes und der Wärme der Wohnung zusammenhängt – die Ewigkeit. Ursprünglich wurden nur grüne Zweige aufgehängt. Diese sollten die bösen Geister vertreiben. Später wurden diese Zweige in Vasen gestellt, schließlich hielt der Baum Einzug. Doch auch wenn von der eigentlichen Bedeutung kaum noch jemand weiß – gut klingt sie allemal. (the)